Die renommierte Wahlwienerin Barbi Markovic wurde am Donnerstag mit dem begehrten Leipziger Buchpreis für ihren Erzählband „Minihorror“ ausgezeichnet. Die Jury lobte Markovic für ihre stilsichere Erzählweise, die bewusste Verwendung von Stilbrüchen und die Fähigkeit, einen Comic in Prosa zu erschaffen. Die 26 Geschichten in „Minihorror“ drehen sich um das Paar Mini und Miki und offenbaren den Horror des Alltags durch Missgeschicke, Beleidigungen, Familienfehden, Möbelkäufe und Ungeziefer auf eine komische, vertraute und unheimliche Weise. Der Erzählband, der im Residenz Verlag veröffentlicht wurde, besteht aus einer Sammlung von Kurzgeschichten.
Der mit 15.000 Euro dotierte Preis in der Sparte Belletristik wurde Markovic gegen starke Konkurrenz wie Wolf Haas, Anke Feuchtenberger, Inga Machel und Dana Vowinckel verliehen. Markovic ist erst die zweite Österreicherin, die diese renommierte Auszeichnung erhält, nachdem Clemens J. Setz 2011 den Leipziger Buchpreis gewann.
Barbi Markovic, geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik und lebt seit 2006 in Wien. Neben „Minihorror“ hat sie bereits mit Werken wie dem Thomas-Bernhard-Remix-Roman „Ausgehen“ von 2009 und „Superheldinnen“ von 2016 Aufmerksamkeit erregt. Die Schriftstellerin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und war auch für den renommierten Klagenfurter Ingeborg Bachmann-Preis nominiert.
Glückwünsche zu ihrem Erfolg kamen unter anderem von der Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer, die Markovic als eine feste Größe in der österreichischen Gegenwartsliteratur bezeichnete. Mit 486 eingereichten Werken in drei Sparten war der diesjährige Leipziger Buchpreis hart umkämpft. In der Kategorie Sachbuch/Essayistik ging der Preis an Tom Holert für sein Buch „„ca. 1972“ Gewalt – Umwelt – Identität – Methode“ und Ki-Hyang Lee wurde in der Kategorie Übersetzungen für „Der Fluch des Hasen“ ausgezeichnet.