In der Welt der exotischen Vögel gibt es oft eine traurige Realität von Beschlagnahmungen, Aussetzungen und sorglosen Anschaffungen. Der Verein „ARGE Papageienschutz“ ist die letzte Hoffnung für diese Tiere, die einen Leidensweg hinter sich haben. Ein aktueller Fall verdeutlicht erneut, wie skrupellose Menschen Tiere als schnelle Einnahmequelle betrachten und falsch verstandene Tierliebe zu noch mehr Leid führt.
Frau B. aus Niederösterreich ist ein Beispiel dafür, wie leichtsinnig Menschen bei der Anschaffung von Haustieren sein können. Einsam und auf der Suche nach Gesellschaft, antwortete sie auf eine Anzeige für einen Graupapagei im Internet, ohne weitere Recherchen anzustellen. Schnell stand der Verkäufer vor ihrer Tür, und ohne groß zu überlegen, kaufte sie den Papagei für 600 Euro bar, ohne jegliche Dokumentation.
Es ist offensichtlich, dass Frau B. nicht bedacht hat, welche Konsequenzen dieser illegale Handel für sie und das Tier haben könnte. Statt sich vorab zu informieren, verließ sie sich auf ihre vergangene Erfahrung mit Wellensittichen. Doch „Coco“, wie der Papagei genannt wurde, war eine ganz andere Herausforderung. Sein lautes Schreien den ganzen Tag über machte Frau B. nervlich fertig, und sie entschied sich letztendlich, den Vogel abzugeben.
Glücklicherweise fand „Coco“ sein neues Zuhause bei der Arbeitsgemeinschaft Papageienschutz, wo er nun als „Falco“ bekannt ist und sich gut in eine Gruppe von Graupapageien integriert hat. Doch für Frau B. endete die Geschichte nicht so glücklich. Sie musste sich dazu verpflichten, monatlich 30 Euro für die Pflege von „Falco“ zu übernehmen.
Für die Gründerin des Vereins, Zoologin Nadja Ziegler, ist diese Geschichte nur ein weiteres Beispiel für die mangelnde Verantwortung, die manche Menschen gegenüber Tieren zeigen. Sie betont, wie wichtig es ist, sich über die Bedürfnisse und die Herkunft von Haustieren zu informieren, bevor man sie anschafft.
Es bleibt zu hoffen, dass Geschichten wie diese dazu beitragen, das Bewusstsein für den Schutz und das Wohlergehen von Papageien und anderen exotischen Tieren zu schärfen. Nur so kann man verhindern, dass Tiere weiterhin wie Ware behandelt und illegal gehandelt werden.