7. November 2024

Der lebenswichtige Holzverbau am Rathausplatz.

Fußgänger in der Innenstadt staunen nicht schlecht, als sie eine eigenartige Holzkonstruktion an einem Gründerzeithaus entdecken. Doch diese ungewöhnliche Einrichtung hat eine wichtige Funktion für Passanten. Am Rathausplatz 2 befindet sich das Haus der Städtischen, an dem eine seltsame Konstruktion angebracht ist, die bei Lesern der Zeitung „Krone“ für Verwirrung sorgt. Eine tragende Säule ist mit Spanholzplatten umhüllt und darüber mit einer Art Auffangtrichter versehen.

Was steckt hinter dieser ungewöhnlichen Vorrichtung? Wird damit etwa Passanten vor herabfallenden Gebäudeteilen geschützt, wie einige vermuten? Wolfgang Haas von der Vienna Insurance Group klärt auf: „Es handelt sich tatsächlich um eine Schutz- und Absicherungsmaßnahme für Passanten aufgrund eines Nässeschadens der Nachbarliegenschaft, über die wir keine näheren Angaben machen können. Unsere Liegenschaft ist in einem ausgezeichneten Zustand und wurde bis 2022 innerhalb von zwei Jahren generalsaniert.“

Die Gefahr geht also vom benachbarten Gebäude Rathausplatz Nr. 3 aus, das eine wechselvolle hat. Im Jahr 2021 besetzten etwa 50 Aktivisten das leer stehende Gründerzeitgebäude und protestierten mit Transparenten gegen hohe Mieten und die Asylpolitik. Die beendete die Besetzung schnell.

Zurück zur Gegenwart und der bröckelnden Fassade. Gemeinderat Anton Mahdalik (FPÖ) warnt: „Die Gefahr bleibt bestehen. Man sieht, dass bereits Verputz- und Stuckteile am Bogen heruntergefallen sind und dies wird sich wahrscheinlich fortsetzen.“ Der Politiker fordert die Stadt auf, die dringend notwendige Fassadenreparatur am „Geisterhaus“ auf eigene Kosten durchzuführen und dem Eigentümer, einer Immo-GmbH, die Rechnung zu stellen.