Mehrere Dutzend Menschen sind dem Aufruf des Österreichischen Frauenrings zu einem „Schreitag“ gefolgt. Lautstark machten sie ihrem Unmut in der Wiener Innenstadt Luft. Der Protest war eine Reaktion auf die jüngste Serie von Femiziden, bei der innerhalb von 24 Stunden fünf Frauen getötet wurden.
Währenddessen legte der Bundesverband der Gewaltschutzzentren Reformvorschläge vor, um solche Verbrechen in Zukunft zu verhindern. Einer dieser Vorschläge ist, dass Gefährder mehrmals zu einer Gewaltpräventionsberatung verdonnert werden können. Dies soll auch möglich sein, wenn die gefährdende Person bereits einmal an einer solchen Beratung teilgenommen hat.
Bei dem Protest am Minoritenplatz wurden Pfeifgeräusche und Trommellärm veranstaltet, begleitet von Slogans wie „Stoppt Femizide, man tötet nicht aus Liebe“. Die Gewaltschutzzentren plädierten auch für eine Neuerung im Sicherheitspolizeigesetz, die eine Benachrichtigung an den Gefährder durch die Polizei vorsieht, wenn ein Betretungs- und Annäherungsverbot verlängert wird.
Insgesamt gab es allein im Jahr 2023 51 versuchte Tötungen an Frauen und 27 Femizide. Die Frauenring-Vorsitzende Klaudia Frieben appellierte an die Politik, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um Männergewalt und Femizide sofort zu stoppen. Der Protest wurde von den Grünen Frauen Wien sowie dem SPÖ-Parlamentsklub unterstützt. Die Grünen forderten eine verstärkte opferschutzorientierte Täterarbeit und drängten auf die rasche Umsetzung von Gewaltambulanzen in Wien.