Einen Tag nach dem brutalen Messerangriff auf einen 21-jährigen Mann, der einer Frau zu Hilfe geeilt war, besuchte Innenminister Gerhard Karner den Tatort am Wiener Reumannplatz, um sich über eine Schwerpunktaktion der Polizei gegen Jugendkriminalität zu informieren. Der ÖVP-Minister betonte, dass die Polizei mit aller Härte des Gesetzes gegen Jugendbanden vorgehen werde und robuste Maßnahmen ergriffen werden sollen.
In einer Pressekonferenz vor Ort erklärte Karner, dass neben der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität (EJK) auch ein mögliches Waffen- bzw. Messerverbot diskutiert werde, um diese gefährlichen Banden zu entwaffnen. Der Minister betonte, dass der Schutz von Kindern und die Bekämpfung von Gewalttätern oberste Priorität haben.
In der „Zeit im Bild 2“ kündigte Karner zudem eine Aufstockung des Polizeipersonals an, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Er sprach auch das Thema Strafmündigkeit von Unter-14-Jährigen an und betonte, dass auch diese Altersgruppe Konsequenzen spüren müsse, wenn sie Verbrechen begehe.
Die Polizeistatistiken zeigen einen alarmierenden Anstieg der Jugendkriminalität in den letzten Jahren. Die Zahl der straffälligen Zehn- bis 14-Jährigen hat sich seit 2013 mehr als verdoppelt, während auch die Zahl der angezeigten 14- bis 18-Jährigen deutlich zugenommen hat.
Der Messerangriff auf den 21-jährigen Helfer wird derzeit als versuchter Mord untersucht. Der junge Mann wurde schwer verletzt, nachdem er einer belästigten Frau zu Hilfe eilte und von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen wurde. Es wird vermutet, dass der Angriff äußerst aggressiv war und einer der Täter mit einem Messer auf den Helfer einstach.
Es handelt sich bei dem Opfer um einen Grundwehrdiener, der lediglich die Situation klären wollte und die jungen Männer zur Rede gestellt hatte. Die Polizei ermittelt weiterhin intensiv in diesem Fall und versucht, die Täter zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.