Im Gerichtssaal des Landesgerichts für Zivilrechtssachen in Wien wird am Mittwoch weiterhin heiß diskutiert. Regisseur Paulus Manker und die ehemalige „Alma“-Darstellerin Anna Werner Friedmann stehen sich erneut gegenüber, dieses Mal aufgrund einer Zivilklage, die von Manker eingereicht wurde. Doch die Rollen scheinen sich zu verändern, als Friedmann plötzlich die Anklägerin wird.
Der Konflikt zwischen den beiden begann, als Anna Werner Friedmann am 9. August 2023 Paulus Manker darauf ansprach, dass ihr Gehalt im Vergleich zu ihren Kollegen im Ensemble noch ausstand. Seine Antwort soll gewesen sein: „Dann liegt es wohl an dir.“ Dies führte dazu, dass die 32-Jährige während einer Aufführung am Semmering öffentlich verkündete: „Ich werde nicht bezahlt, alle anderen schon.“
Als Reaktion auf diese Äußerungen reichte Manker eine Unterlassungsklage gegen die Schauspielerin ein. Heute wird der Streit vor Gericht fortgesetzt, wobei auch Ensemble-Mitglieder als Zeugen aussagen sollen. Bereits im Dezember fand dazu eine Verhandlung im Justizpalast statt.
Es scheint jedoch, als habe Manker die Entschlossenheit von Friedmann unterschätzt. Die Schauspielerin, die derzeit in Berlin tätig ist, reagierte mit einer Privatanklage gegen den 66-Jährigen wegen übler Nachrede und Beleidigung. Manker wurde beschuldigt, in Interviews über Friedmann gesagt zu haben: „Sie erpresst und verleugnet mich.“
Aufgrund von Terminschwierigkeiten musste der Prozess gegen Manker vor dem Straflandesgericht in Wien zweimal verschoben werden. Doch warum dieser gegenseitige Rechtsstreit? Die Anwältin von Friedmann, Katharina Braun, erklärt: „Meine Mandantin möchte ein Zeichen setzen und deutlich machen, dass man nicht auf diese Weise miteinander umgehen sollte.“