Am Zaun der russischen Botschaft in Wien erinnern seit Samstag Stofftiere an die Opfer des Terroranschlags in der Crocus City Hall. Gleichzeitig wurde jedoch eine Gedenkstätte für den verstorbenen Oppositionsführer Alexej Nawalny auf der gegenüberliegenden Straßenseite erneut zerstört. Bereits am Vorabend der russischen Wahlen hatten Unbekannte hier alle Plakate, Blumen und Kerzen entfernt, die von Anhängern Nawalnys wieder neu installiert wurden.
Die improvisierte Gedenkstätte an der russischen Botschaft umfasste Blumen in den Farben der russischen Trikolore, Trauerkerzen und Stofftiere, während kleine Plakate auf die Crocus City Hall verwiesen und damit an die Terroropfer erinnerten. Die Aktion wurde von der Botschaft offiziell begrüßt, die sich dankbar zeigte für die Anteilnahme und Solidarität mit dem russischen Volk.
Auf der anderen Straßenseite befand sich bis Samstagabend eine größere Gedenkstätte für Nawalny, die jedoch erneut demontiert wurde. Die Botschaft ignorierte diesen Gedenkort stets. Die Anwohner waren entsetzt über die erneute Zerstörung und beklagten, dass selbst die Militärpolizisten vor Ort keine Auskünfte dazu geben wollten.
Die Polizei wurde informiert und prüft, ob eine strafrechtliche Relevanz vorliegt. Im österreichischen Parlament wurde das Thema ebenfalls diskutiert, mit dem Vorschlag, Überwachungskameras zu installieren oder dem Denkmal einen offiziellen Status zu geben, um es zu schützen. Ein Treffen mit Abgeordneten von verschiedenen Parteien wurde initiiert, um über die Situation zu sprechen und mögliche Maßnahmen zu erörtern.