12. Dezember 2024

Nova Rock: Wilde Wetterkapriolen und Berufsjugendliche.

Nach einer sengenden Hitze brach ein brutaler Wolkenbruch über dem Nova Rock am dritten von vier Tagen spät abends herein und verwandelte das Gelände doch noch in ein schlammiges Feld. Während Måneskin und Alice Cooper auf der Bühne standen, öffneten sich die Himmelsschleusen, nachdem zuvor eine staubige Sonnenparty stattgefunden hatte. Doch für den Abschlusstag war alles bereit. Nach drei Tagen, die gebraucht wurden, um das Nova Rock wieder in seiner vollen Pracht zu präsentieren, wie es vor der Pandemie üblich war: windig, staubig und brennend heiß – zumindest größtenteils des Tages. Auch wenn die „30 Krügerln“ im Schatten noch nicht erreicht wurden, wenn der gnadenlose pannonische Wind nicht über die Steppe fegt, werden die Gesichter schnell rot und der Schweiß rinnt den oberkörperfreien Körpern hinab. Endlich Sommer, Sonne, Party-Spaß. Am dritten Festivaltag freuten sich nicht nur die Fans, die konditionell teilweise schon schwer in den Seilen hingen, sondern auch die deutschen Post-Hardcore-Durchstarter Future Palace, die auf der Red Bull Stage für Stimmung sorgten. „Wir waren bisher sechsmal in Österreich und endlich auch beim Nova Rock“, freute sich Gitarrist Manuel Kohlert im Gespräch mit der „Krone“.

„Ich freue mich eigentlich am meisten aufs Riesenradfahren“, fügte er lachend hinzu. Nur die Möglichkeit zum Bungee-Jumping verunsicherte ihn dann doch: „Das ist ein Level zu viel für uns, glaube ich. Man muss nicht alles machen.“ Musikalisch war bereits am frühen Nachmittag für Abwechslung gesorgt. Metalcore und traditioneller „Volksmetall“ aus Österreich (We Blame The Empire, Kontrust), eingängiger Pop/Rock aus Amerika (Against The Current) oder bekömmliche Rock-Sounds aus Großbritannien (Leap) erfüllten das Gelände. Ein erstes großes Highlight boten die Grazer von Granada auf der Blue Stage, die sich in den letzten Jahren eher rar gemacht hatten. Mit Hawaiihemden, guter Laune und sommerlichen Pop-Songs sorgten sie nur scheinbar für einen Kontrast zum restlichen Tagesprogramm. Brandneue, noch unveröffentlichte Songs mischten sich mit Klassikern wie „“ und einer ausgedehnten, rockigen Version von „Palmen am Balkon“. Das machte Lust auf mehr und dieses Mehr wird es auch im Herbst geben.

Danach folgten auf den gegenüberliegenden Bühnen zwei Acts aus Deutschland, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Auf der Blue Stage spielten die unverwüstlichen Sportfreunde Stiller ihren studentisch angehauchten Pop-Rock ohne Ecken und Kanten, aber mit hohem Wiedererkennungswert. „Ein Kompliment“, „Applaus Applaus“ oder „7 Tage, 7 Nächte“ wurden aus tausenden Kehlen mitgesungen, Frontmann Peter Brugger trotzte der sengenden Sonne mit einer rosaroten Schirmkappe. Etwas weiter westlich gab es die flotten Nachfolger der bereits am Vortag gefeierten Feuerschwanz. Saltatio Mortis pflegten ihren Mittelalter-Metal bereits seit fast 25 Jahren und waren längst zu den Top-Sellern in ihrem Land herangewachsen. Die letzten fünf Alben landeten auf Platz eins der Albumcharts. Auf den Pannonia Fields vermischten sie Dudelsack-Romantik mit zeitgenössischer Party-Elektronik und coverten auch Songs von Electric Callboy. Sänger Jörg Roth alias „Alea der Bescheidene“ war begeistert: „Ich liebe diese verdammte Metalszene.“ Wohl doch eher: Viel Szene, weniger Metal.

In nostalgische Gefilde begab sich die US-Nu-Metal-Band P.O.D., die hierzulande eine Rarität war. Nach einem knappen Auftritt auf den Pannonia Fields im Jahr 2013 und einer Clubtour im Flex im Jahr 2019 war die Band endlich wieder auf der Bühne zu sehen. „Ein kleiner Punkrock-Schuppen direkt am