Seit nunmehr 100 Tagen ruht die Baustelle für das umstrittene Protz-Kaufhaus auf der Wiener Mariahilfer Straße. Für die Anrainer und die fleißigen Unternehmer in der Nachbarschaft ist dies eine echte Belastung. Ein baldiges Ende der Bauarbeiten ist jedoch nicht in Sicht. Das Baugerüst ragt direkt vor den Fenstern empor, die Baustelleneinrichtung wirkt abschreckend auf potenzielle Kunden, und Klocontainer stehen unmittelbar vor den Haustüren. Die Anrainer und Unternehmer um den Betonklotz von René Benko in der Mariahilfer Straße leiden täglich unter den Auswirkungen des Stillstands. Die Baustelle ist seit 100 Tagen stillgelegt, und ein Ende ist nicht absehbar, da das Unternehmen in Insolvenz ist.
Ein kleiner Erfolg für die Anrainer war die Reduzierung der Baustellenausrüstung. Die riesigen Kräne und Klocontainer in der Karl-Schweighofer-Gasse wurden entfernt, und die Baustelle selbst wurde minimiert. Dies geschah auf Wunsch der Anrainer, dem der Masseverwalter Clemens Richter nun nachgekommen ist. Es scheint, als würde erstmals auf die Kosten geachtet.
Um möglichen Vandalenakten vorzubeugen, wurde ein Sicherheitsdienst rund um die Uhr eingesetzt, der die Signa-Baustelle bewacht. Die Anrainer hatten Bedenken, dass der Bauklotz ein Anziehungspunkt für Jugendbanden oder Obdachlose werden könnte. Die Kosten dafür werden aus der Konkursmasse bezahlt.
Die Zukunft der Baustelle bleibt ungewiss, obwohl sie noch bis Ende Mai genehmigt ist. Ein Verkaufsverfahren wurde eingeleitet, und es gibt Angebote aus der ganzen Welt. Ein schnelles Ende ist jedoch nicht in Sicht.
Die „Krone“ warnte bereits seit 2021 vor dem umstrittenen Bauvorhaben auf der Mariahilfer Straße. Kritische Stimmen wurden ignoriert, während das Glasmonster von René Benko nun als Ruine vor sich hin verfällt. Die Bevölkerung warnte vor den Auswirkungen des Luxus-Kaufhauses, die nun deutlich sichtbar sind.
Es gab Politiker, die sich gegen den Klotz aussprachen, darunter Monika Mühlwerth von der FPÖ und Gallus Vögel von der SPÖ. Selbst der rote Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky äußerte Bedenken über den Verlust architektonischer Highlights.
Die „Krone“ nannte Benko bereits im Oktober 2022 den „Kasperl der Woche“ und stellte die Frage, ob er mehr Probleme als Millionen habe. Heute zeigt sich, dass die Warnungen der Bevölkerung und kritischer Stimmen berechtigt waren.