Der Prozess gegen einen 21-jährigen Serben in Wien zog eine Zuschauermenge an, die den Rahmen jedes Gerichtssaals sprengen würde. Der junge Mann wurde angeklagt, seinen besten Freund fahrlässig bei einem Autounfall getötet zu haben. Die teilbedingte Strafe von 15 Monaten sorgte bei den fast 150 Angehörigen für Unmut und führte sogar zu einem Polizeieinsatz.
Die Tragödie ereignete sich am 5. Mai in den frühen Morgenstunden auf der Leberstraße in Wien-Simmering, als ein 19-jähriger Mann bei einem schrecklichen Verkehrsunfall ums Leben kam, nachdem das Auto seines besten Freundes mit einem parkenden Omnibus kollidierte. Der 21-jährige Fahrer gab zu, die Kontrolle über den PS-starken BMW mit Sportausstattung und 400 PS verloren zu haben, was zum tödlichen Unfall führte.
Der Gerichtssaal war überfüllt mit knapp 150 Angehörigen des Opfers, die vor einem viel zu kleinen Saal im Wiener Landesgericht drängten. Richter Andreas Hautz sah sich gezwungen, den Prozess in einen größeren Saal zu verlegen, um den Zuschauern Platz zu bieten. Die Situation eskalierte, als einige Angehörige den Verteidiger des Angeklagten verachtend schnaubten, als er versuchte, den Unfall zu relativieren.
Das Urteil von 15 Monaten, davon vier in Haft, löste Wut und Entsetzen bei den Verwandten und Freunden des Opfers aus. Einige sprangen auf, schrien den Richter an und beschimpften den Angeklagten. Der Gerichtssaal musste von zahlreichen Polizeibeamten geräumt werden, nachdem eine Frau den Angeklagten als „Mörder“ bezeichnet hatte. Die emotionale und aufgeladene Atmosphäre während des Prozesses zeigte die tiefe Trauer und den Schmerz, den die tragische Situation bei den Betroffenen hinterlassen hatte.