Marco Grüll führte Rapid am Sonntag in einem chaotischen Spiel zu einem glücklichen 3:1-Sieg gegen St. Pölten und sicherte damit den Einzug ins Cup-Halbfinale. Rapid hatte bereits in der Winter-Transferperiode erklärt, dass Marco Grüll unverkäuflich sei – eine Entscheidung, die sich als richtig erwiesen hat. Grüll, der im Sommer zu Werder Bremen wechseln wird, zeigte erneut, dass er für Rapid unersetzbar ist. Nach 90 Minuten konnte Rapid dank des 25-Jährigen über den Sieg und den Einzug ins Cup-Halbfinale jubeln. Grüll begann seine Abschiedstournee also als Matchwinner.
Das Cup-Duell bot wenig Klasse, wie Rapids Trainer Robert Klauß bereits prophezeit hatte. Er hatte von seinem Team nicht viel erwartet und in der ersten Halbzeit bekamen sie den Erwartungen der grün-weißen Fans nicht gerecht. Die Hausherren waren 25 Minuten lang von Chaos geprägt und kassierten zudem das 0:1, wobei der Video Assistant Referee (VAR) in den ersten 45 Minuten eine Hauptrolle spielte. Zunächst hatte sich Hofmann im Strafraum bei einer Flanke von Monzialo weggedreht, dabei aber leicht den rechten Ellbogen ausgefahren. Der VAR benötigte vier Minuten, um auch ein mögliches Foul von Monzialo kurz davor zu bewerten. Letztendlich gab es einen Handelfmeter, den der ehemalige Rapid-Spieler Nutz sicher verwandelte und zum 0:1 führte.
Erst nach 35 Minuten konnte der haushohe Favorit ausgleichen. Querfelds Kopfball nach einem Eckball von Grüll traf den ausgestreckten Arm von Carlson, und Harkam entschied nach dem Studium der Videobilder auf Elfmeter, den Grüll souverän verwandelte.
In der zweiten Halbzeit hatte der Favorit das Spiel im Griff, konnte jedoch kaum nennenswerte Chancen kreieren. Es passte ins Bild, dass ein Spieler der Gäste Rapid erlöste: Ramsebner rutschte bei einem Zuspiel von Grüll in den Ball und lenkte ihn unglücklich ins eigene Tor (77.). St. Pölten kämpfte kurz vor Schluss noch einmal um den Ausgleich, doch Seidl machte mit dem 3:1 alles klar. Damit darf Rapid weiterhin vom Cup-Titel träumen. Auch Klauß konnte aufatmen und lobte sein Team für die Steigerung nach einer zu passiven Anfangsphase: „Wir waren anfangs viel zu passiv, selbst schuld. Ich bin stolz auf das Team, wie es sich dann rausgearbeitet hat.“
Insgesamt war es ein hart erkämpfter Sieg für Rapid, der ihnen den Einzug ins Cup-Halbfinale sicherte. Marco Grüll spielte dabei eine entscheidende Rolle und bewies erneut, dass er für Rapid unverzichtbar ist. Es wird interessant sein zu sehen, wie Rapid in Zukunft ohne ihn zurechtkommen wird, wenn er im Sommer zu Werder Bremen wechselt. Dennoch können sich die Fans vorerst über den Erfolg und die Aussicht auf den Cup-Titel freuen.