Zwei einst enge Freunde stehen sich nun als Opfer und Angeklagter gegenüber – ein dramatisches Ende einer Freundschaft, das am 13. Juni 2023 in Wien seinen Höhepunkt fand. Der 26-jährige Angeklagte hatte vier Schüsse auf seinen ehemaligen Freund abgefeuert, wobei dieser glücklicherweise „nur“ in die Wade und beide Oberschenkel getroffen wurde. Die Staatsanwältin bezeichnete den Vorfall als „versuchten Mord“, während der Verteidiger des Schützen die Tat als pure Notwehr rechtfertigte.
Der Auslöser für den tragischen Vorfall war ein Streit um den Cane Corso namens „Cheko“, den der Angeklagte bei sich aufgenommen hatte, nachdem sein Freund ins Gefängnis musste. Der 28-jährige Mann fühlte sich betrogen, da er glaubte, dass sein Hund ihm weggenommen wurde, während er in Haft saß. Zudem beschuldigte er den Angeklagten, die Behörden über ein illegales Handy in seiner Zelle informiert zu haben. Dies führte zu Drohnachrichten und letztendlich zu der fatalen Konfrontation nach der Enthaftung.
Der Verteidiger betonte, dass sein Mandant aus Angst gehandelt habe und die Schussabgabe als Notwehr zu verstehen sei. Er stellte die Frage an die Geschworenen, ob der Angeklagte ein Mörder sei oder ob er sich lediglich verteidigt habe. Bei einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe.
Das Urteil wird am späten Nachmittag erwartet, während die beiden einst engen Freunde nun für immer voneinander getrennt sind, durch eine Tragödie, die ihre Freundschaft für immer veränderte.