Die Belegschaft des Lorenz-Böhler-Spitals setzt den AUVA-Chefs eine Frist von einer Woche, um drei Forderungen im Zuge des Kampfes gegen die Schließung des Spitals zu erfüllen. Andernfalls drohen Konsequenzen in AUVA-Häusern österreichweit. Der Druck auf die AUVA-Chefs steigt, da sich immer mehr Verbündete um die „Böhlerianer“ scharen.
Bei einer öffentlichen Betriebsversammlung vor dem Lorenz-Böhler-Spital am Mittwochmorgen wurde ein deutliches Signal gesetzt: Unter dem Beifall der Anwesenden garantierte Betriebsrat Manfred Rabensteiner, dass die Patientenversorgung nicht beeinträchtigt werde. Die Belegschaft stellte drei Forderungen, für deren Erfüllung die AUVA-Chefs eine Woche Zeit haben.
Die erste Forderung der Spitalsbelegschaft ist eine schriftliche Zusage der AUVA-Chefs, dass es keine Änderungen bei den Dienstverhältnissen geben wird. Zweitens fordern sie ein klares Konzept und einen Zeitplan zur Überwindung der Spitalsmisere. Drittens verlangt die Belegschaft Einsicht in alle Dokumente, die die Spitalsschließung rechtfertigen.
Falls die AUVA-Chefs die Forderungen nicht erfüllen, droht die Spitalsbelegschaft in Wien mit einem Streik. Die Gewerkschaft hat bereits um Unterstützung beim ÖGB ersucht, und es besteht Hoffnung auf Rückendeckung. Auch in anderen AUVA-Häusern in Österreich könnten Arbeitsunterbrechungen folgen. Zur Betriebsversammlung in Wien waren bereits zahlreiche AUVA-Mitarbeiter aus den Bundesländern angereist.
Die Wiener Ärztekammer hat ebenfalls ihre Unterstützung signalisiert. Präsident Johannes Steinhart und die Vertreterin der Wiener Spitalsärzte, Natalja Haninger-Vacariu, bezeichneten das Vorgehen der AUVA als „Schlag ins Gesicht der Belegschaft und der Patienten“ sowie als „absolutes Missmanagement und Zeichen mangelnder Wertschätzung“.
Die Belegschaft fühlt sich nicht nur in ihrer Arbeit eingeschränkt, sondern auch persönlich angegriffen. Die AUVA-Chefetage drohte Mitarbeitern sogar mit fristloser Entlassung, wenn sie öffentlich Kritik äußern. Dies könnte sich nun zum Bumerang für den Generaldirektor Alexander Bernart entwickeln. Der Zentralbetriebsrat ist der Meinung, dass Bernart selbst das Ansehen der AUVA geschädigt hat und prüft rechtliche Schritte.