In Wien können die Bewohner nahezu das ganze Jahr über frische Gurken und Paradeiser aus lokalem Anbau genießen. Diese hohe Versorgungssicherheit wird durch die Fernwärme gewährleistet, die sowohl für Wärme als auch für Lebensmittel in der Stadt sorgt. Die Verbindung zwischen Gurken und Fernwärme in Wien besteht darin, dass beide lokale Produkte sind, die hauptsächlich aus Simmering stammen.
Seit den 1990er Jahren stellt Wien Energie mit einem eigenen Fernwärmenetz die Energieversorgung vieler Gärtnereien im 11. Bezirk sicher, darunter die renommierte Gärtnerei Kasehs. Diese produziert jedes Jahr etwa 2 Millionen Gurken, die größtenteils in Wien verkauft werden und somit eine Gurke für jeden Bewohner der Stadt bedeuten.
Die kurzen Transportwege in den Wiener Handel ermöglichen es dem Gemüse aus Simmering, länger zu reifen und dadurch besonders gut zu schmecken. Die Fernwärme spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da sie es den Gärtnern ermöglicht, die ideale Temperatur in ihren Gewächshäusern aufrechtzuerhalten, um optimale Wachstumsbedingungen für das Gemüse zu schaffen.
Das Wiener Fernwärmenetz erstreckt sich über 1.300 Kilometer und gehört zu den größten in Europa. Es versorgt aktuell 460.000 Wiener Haushalte und 7.800 Großkunden mit Fernwärme. Jährlich kommen 70 Megawatt Fernwärme-Leistung hinzu, was dem Wärmebedarf von rund 20.000 Haushalten entspricht. Bis 2040 strebt Wien Energie an, die Fernwärme gänzlich aus erneuerbaren Energien zu erzeugen und damit eine klimaneutrale Energieversorgung für die Stadt zu erreichen.
Durch den Ausbau und die Umstellung auf erneuerbare Energien wird nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch die Versorgungssicherheit und Preisstabilität gewährleistet. Wien wird somit unabhängig von globalen Energiekrisen und volatilem Energiemarkt. Wien Energie plant, in den kommenden Jahren über eine Milliarde Euro in die Entwicklung und Umsetzung dieser nachhaltigen Energieversorgung zu investieren.