Ein weiterer Bundesbediensteter gerät nach der Festnahme des ehemaligen Verfassungsschützers Egisto Ott wegen Spionageverdachts ins Visier der Ermittler. Der Beamte des Wiener Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) wurde bereits im Jahr 2022 suspendiert und war Teil des Spionagenetzwerks von Ott. Sein Name taucht in den Ermittlungen auf, obwohl er bereits im September 2022 für neun Monate suspendiert wurde und mittlerweile in Pension ist.
Obwohl ein Ermittlungsverfahren gegen den Beamten im Mai 2023 eingestellt wurde, läuft noch ein disziplinarrechtliches Verfahren gegen ihn. Seine genaue Rolle in der Causa Ott bleibt vorerst unklar, da die ermittelnden Behörden keine weiteren Informationen preisgeben.
Die Festnahme von Egisto Ott basierte auf Chat-Verläufen zwischen dem geflüchteten Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek und einem in Großbritannien festgenommenen russischen Spion. Diese Chats belasten Ott und seinen ehemaligen Vorgesetzten, Martin Weiss, der sich mittlerweile nach Dubai abgesetzt hat. Ott wird vorgeworfen, den russischen Geheimdienst mit streng vertraulichen Informationen aus dem Verfassungsschutz und personenbezogenen Daten aus Polizeidatenbanken versorgt zu haben.
Der Nationale Sicherheitsrat wird sich am Dienstagabend mit der Causa befassen, nachdem Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) das Gremium auf Initiative der Grünen einberufen hat. Die Inhalte der Sitzung unterliegen der Geheimhaltungspflicht.