16. September 2024

AUVA-General bekommt Aufpasser für geschlossenes Krankenhaus.

In der AUVA brodelt es: Generaldirektor Alexander Bernart wird aufgrund der Schließung des Böhler-Spitals in die zweite Reihe versetzt. Für ihn ist dies jedoch eher eine Segen als ein Fluch, da er reichlich verbrannte Erde hinterlässt, die nun von anderen bearbeitet werden muss. Obwohl die AUVA nach außen hin weiterhin die „Meisterleistung“ lobt, die mit der Übersiedlung des Böhler-Spitals erreicht wurde, sieht die interne Situation anders aus. Bei einer Sondersitzung zog der AUVA-Verwaltungsrat am Donnerstagnachmittag die Notbremse, wie aus Informationen des Böhler-Spitals hervorgeht.

Der Generaldirektor Alexander Bernart, der in den vergangenen fünf Wochen das letzte Vertrauen der Belegschaft verloren hat, muss nun in die zweite Reihe zurücktreten. An seiner Stelle soll Roland Frank, Ärztlicher Leiter der AUVA, die Angelegenheit Böhler zu einem erfolgreichen Abschluss bringen und die anstehenden Operationen abarbeiten. Darüber hinaus soll er bis 2025 ein Übergangsspital in der und bis 2030 den versprochenen „Gesundheitscampus“ eröffnen.

Roland Frank wird hauptsächlich als Gesicht der „Operation Böhler“ agieren, während Vertraute der AUVA-Spitze die eigentliche Arbeit übernehmen sollen. Für Bernart ist die Degradierung eher eine Chance als eine Schmach, da die verbrannte Erde, die er hinterlässt, nun von anderen bearbeitet werden muss. Seine Chancen, seinen Job zu behalten, sind dadurch gestiegen.

Der Vertrauensverlust der Belegschaft nach den letzten fünf Wochen wird deutlich in internen Chats der Böhlerianer. Mitarbeiter äußern sich verzweifelt über die Situation und den Umgang mit ihnen. Das Misstrauen und der Frust in der Belegschaft sind Teil von Bernarts Erbe, neben der offenen Frage, wie und wann die ausstehenden Operationen abgearbeitet werden sollen.

Die Teams des Böhler-Spitals sind bekannt für ihre hohe Empathie und die langfristige Bindung zu ihren Patienten. Doch auch das Vertrauen in die Vorgesetzten ist erschüttert, wie sich in den internen Chats zeigt. Die Situation bleibt weiterhin angespannt und es besteht die Herausforderung, das Vertrauen und die Zusammenarbeit innerhalb des Böhler-Spitals wiederherzustellen.