Die FPÖ-Spitze sorgte mit ihren provokanten Reden beim Parteitag der Wiener Freiheitlichen am Samstag für Aufsehen. Mit Begriffen wie „Folterknechte“, „rot-grüne Spinner“, „schwarze Versager“ und „Witzfiguren“ griff Parteichef Herbert Kickl die politische Konkurrenz scharf an. Diese reagierte geschockt und fassungslos auf die Wortwahl, die als Hass säend und gesellschaftsspalten kritisiert wurde.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim warnte vor den Orbanisierungsphantasien des FPÖ-Chefs, die die Menschenrechte beschneiden und die Pressefreiheit einschränken würden. Er warnte auch eindringlich vor einer möglichen blau-schwarzen „Schreckenskoalition“, die den Rechtsstaat, das Gesundheitssystem und die Pensionen gefährden würde.
Auch die ÖVP kritisierte die Äußerungen von Herbert Kickl als „Entgleisungen“ und verwies auf die desaströsen Spuren, die er als Innenminister hinterlassen habe. Armin Wolf, Moderator der „ZiB 2“, bemängelte den mangelnden zivilisierten politischen Diskurs und distanzierte sich von derartigen Äußerungen.
Der blaue EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky forderte einen blauen EU-Kommissar „für Remigration“ und wetterte gegen den „EU-Irrsinn“. Dies stieß auf Empörung bei Reinhold Lopatka, dem ÖVP-EU-Spitzenkandidaten, der Vilimsky als EU-Zerstörer bezeichnete.
Auch NEOS-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter zeigte sich entsetzt über die Äußerungen der FPÖ und warf der Partei vor, die EU zerstören zu wollen. Er betonte, dass die NEOS nicht zulassen würden, dass die FPÖ und ihre radikalen Freunde den „Öxit“ vorantreiben.