27. Dezember 2024

FPÖ-Schimpftiraden der Extreme bei Wiener Blauen

Am Samstagmittag wurde Dominik Nepp mit überwältigender Mehrheit von 99,5 Prozent als FPÖ-Chef wiedergewählt. Der Parteitag der Blauen wurde von Reden des Bundesparteiobmanns Herbert Kickl und des EU-Spitzenkandidaten Harald Vilimsky dominiert, die sich vehement gegen ihre politischen Gegner aussprachen. Kickl präsentierte sich einmal mehr als „Volkskanzler“ im Superwahljahr und kritisierte insbesondere die Corona-Maßnahmen der Regierung scharf.

Er bezeichnete das damalige System als „Verbrechen an der Menschlichkeit“ und forderte eine Abrechnung mit den Verantwortlichen. Kickl verteidigte auch seine umstrittene „Fahndungsliste der Verantwortungsflüchtigen“ und richtete eine indirekte Drohung an Verfassungsministerin Karoline Edtstadler.

Das Thema Migration wurde ebenfalls angesprochen, wobei Kickl von einer „Völkerwanderung“ sprach und die ÖVP für ihre Asylpolitik kritisierte. Er betonte jedoch, dass gut integrierte Zuwanderer ihm lieber seien als politische Gegner, die er als „rot-grüne Spinner“ und „schwarze Versager“ bezeichnete.

EU-Spitzenkandidat Vilimsky nutzte die Gelegenheit, um seine Pläne für die EU-Wahl im Juni zu präsentieren. Er forderte eine Redimensionierung der EU und kritisierte die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Vilimsky sprach sich zudem für einen FPÖ-Kommissar aus, der sich für eine Rückführung von Migranten einsetzen soll.

Nepp rief in seiner Rede ein „Duell“ gegen Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) aus und warf ihm vor, in den Abgrund geführt zu haben. Er kritisierte insbesondere die Asylkriminalität und die Belastungen, denen die Wiener ausgesetzt seien. In einem eingespielten Video wurde die Kluft zwischen der Bevölkerung und dem Bürgermeister symbolisiert, um Ludwigs angebliche Herzlosigkeit zu verdeutlichen. Nepp forderte die „Verjagung“ von Ludwig aus dem Rathaus und appellierte an die Wiener, die Partei im Kampf um die Zukunft der Stadt zu unterstützen.