Ein kontroverser Aktionskünstler inszenierte kürzlich eine provokante Nazi-Show vor dem Burgtheater, die auf großes Aufsehen und Diskussionen stieß. Die Inszenierung, die einen „Führerbalkon“ und NS-Flaggen beinhaltete, wurde von manchen als originell angesehen, während andere den wiederholten Fokus auf das Nazi-Regime als müßig empfanden.
Der Vorarlberger Künstler Flatz setzte in seiner neuesten Aktion auf eine unkonventionelle Darstellung Hitlers als Frau, gespielt von der Schauspielerin Bibiana Beglau. Begleitet von einem Chor, der das Lied „Junge, komm bald wieder“ spielte, sorgte die Inszenierung für gemischte Reaktionen.
Die Entscheidung des scheidenden Burgtheater-Chefs Martin Kušej, Flatz mit dieser Aufgabe zu betrauen, stieß auf Kritik und Unverständnis. Die Frage, wen er mit seinem „Abschiedsgeschenk“ an die „braune Brut in Wien“ genau meinte, bleibt in einer Stadt, in der ein beträchtlicher Anteil der Bevölkerung im Ausland geboren wurde, offen.
Die Aktion wirft auch die Frage auf, ob solch kontroverse Kunstprojekte dem Tourismus der Stadt zugutekommen oder ihm schaden. Die Diskussion darüber, ob öffentliche Gelder für derartige Aktionen verwendet werden sollten, ist in vollem Gange und spaltet die Gemüter. Letztendlich bleibt die Frage, ob die Künstler mit ihren umstrittenen Aktionen einen positiven Beitrag leisten oder lediglich für weitere Kontroversen sorgen.