22. Dezember 2024

Tumulte vor Befragung des Missbrauchs-Opfers (13)

Vor dem Saal 25 im Landesgericht herrschte am Freitag große Aufregung, als die 13-jährige Anna (Name geändert) vernommen wurde. Bereits zu Beginn kam es zu einem Eklat, als eine Mutter ? unterstützt von zwei Beschuldigten ? die anwesenden Medienvertreter aufforderte zu gehen, um zu verhindern, dass Fotos gemacht werden. Die Stimmung war angespannt, da die mutmaßlichen Peiniger wieder auf freiem Fuß waren und sich gemeinsam mit ihren Eltern und Anwälten im Wartebereich vor dem Saal aufhielten.

Die Jugendlichen, überwiegend in Jeans, Sneakers und schwarzen Jacken gekleidet, wurden in den Saal gebeten und nahmen auf der Angeklagtenbank Platz. Die Verteidiger saßen hinter ihnen, während Mütter und Väter im Publikumsbereich Platz nehmen durften. Geschwister, Tanten oder andere Zuhörer waren nicht zugelassen. Die Staatsanwaltschaft und eine Richterin waren ebenfalls anwesend, sowie eine klinische Gesundheitspsychologin, die das Opfer während der Vernehmung im Nebensaal betreute.

Die Vernehmung von Anna gestaltete sich äußerst emotional und belastend. Das Mädchen, gekleidet in ein schwarzes T-Shirt und mit glattfrisierten Haaren, musste mehrere Pausen einlegen, da sie die schrecklichen Vorfälle revue passieren lassen musste. Ihr Anwalt betonte die hohe emotionale Belastung für das Mädchen und betonte, dass es sehr belastend sei, erneut über die Ereignisse zu sprechen.

In der Vernehmung gab Anna an, dass die Tür während der Übergriffe verschlossen war und sie mehrfach Nein gesagt habe. Sie behauptete auch, dass sie festgehalten wurde, was von den Jugendlichen bestritten wurde. Nach Abschluss der Vernehmung wurde ein Jugendlicher, der bei einer Hausdurchsuchung Widerstand geleistet hatte, aus der U-Haft entlassen. Somit sind alle Beschuldigten in diesem Fall wieder auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft wird nun entscheiden, ob und welche Anklage gegen die Täter erhoben wird.