Die plötzliche Schließung des Lorenz-Böhler-Zentrums in Wien durch die AUVA hat nicht nur für Verunsicherung unter den Mitarbeitern und Patienten gesorgt, sondern auch zu einem Bruch von Abmachungen mit der Stadt geführt, erklärt Gesundheitsstadtrat Hacker. Er kritisiert das Verhalten der Spitalsleitung scharf und bezeichnet es als „inakzeptabel“. Obwohl er als Gesundheitsstadtrat über die Pläne zur Schließung des Krankenhauses informiert war, waren die aktuellen Entwicklungen nicht wie vereinbart. Hacker betont, dass es vereinbart war, dass die bestehenden medizinischen Teams geschlossen an andere Standorte umziehen und dort die Patientenversorgung wie gewohnt fortsetzen würden. Die AUVA habe zugesichert, dass sie sich um die Patientenversorgung kümmern würde, dies sei jedoch nicht eingehalten worden.
Hacker fordert feste Zusagen von der AUVA und kritisiert, dass bereits geplante Operationen abgesagt wurden, ohne Ersatz anzubieten. Er mahnt das Spitalsmanagement, sich um die Kommunikation mit dem Personal zu kümmern und es nicht im Unklaren zu lassen. Die geplante Räumung der Bettenstationen am 2. April sorgt für zusätzliche Unruhe. Die Ärztekammer warnt vor schwerwiegenden Folgen für das gesamte Wiener Gesundheitssystem, da der Wegfall der Kapazitäten des Lorenz-Böhler-Krankenhauses zu einem Dominoeffekt führen könnte.
Die Ärzte befürchten, dass das Personal frustriert das Weite sucht und das Ausbrennen des Personals vorprogrammiert ist. Die Spitalsdirektion habe laut Heinz Brenner, Obmann der Wiener Unfallchirurgen, jahrelang den Sanierungsbedarf des Hauses ignoriert. Ein funktionierendes Unfallspital dieser Größe sei in einer wachsenden Stadt wie Wien unverzichtbar. Sollte die AUVA-Führung nicht einlenken, könnten Kampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen werden.