22. Dezember 2024

10 Euro für ein Kilo Trauben in Floridsdorf.

Empörung in -Floridsdorf: Passanten und Anrainer sind geschockt über die hohen Obstpreise auf dem örtlichen Markt. Doch auch anderswo sieht es nicht viel besser aus. Experten erklären, wie die Marktfahrer ihre Preise kalkulieren und warum die Politik keine Preisobergrenzen einführen will.

Ein kleiner Becher Erdbeeren für 9,56 Euro (Kilopreis 11,80 Euro) und ein Kilogramm Trauben für gut zehn Euro – solche Luxuspreise sorgen für Unmut bei den Konsumenten. „Wer kann sich das noch leisten?“, fragt sich etwa „Krone“-Leser Alfred Haberl.

Doch wie können derartige Preise zustande kommen? Auf Märkten gibt es grundsätzlich keine festgelegten Höchstpreise. „Wir hatten Gespräche darüber, aber das Wirtschaftsministerium lehnt dies ab“, erklärt Marktamtssprecher Alexander Hengl. Auch die Markthändler selbst argumentieren mit hohen Personal- und Energiekosten sowie teuren Importwaren.

So stammen die derzeitigen Weintrauben hauptsächlich aus Peru oder Südafrika, während Erdbeeren aus Ungarn oder Italien importiert werden. Sobald heimisches Obst und Gemüse verfügbar ist, sinken die Preise für importierte Produkte. Laut Hengl sollten die Marktfahrer daher im Vergleich zu Supermärkten wettbewerbsfähig sein.

Dennoch zeigt ein Lokalaugenschein der „Krone“ in Döbling, dass Obst in Supermärkten im Durchschnitt günstiger ist. Lediglich heimische Bio-Erdbeeren erreichen ähnlich hohe Preise wie auf dem Markt.

Das Wirtschaftsministerium begründet die fehlenden Preisobergrenzen damit, dass wir uns im europäischen Binnenmarkt befinden. Festgesetzte Höchstpreise könnten dazu führen, dass Produkte in andere EU-Länder exportiert werden. Letztendlich entscheidet der Kunde über die Preise, während das Marktamt für die korrekte Preisauszeichnung verantwortlich ist.

Trotz der Kritik an den hohen Obstpreisen bleibt festzuhalten, dass in Wien derzeit keine Beanstandungen bezüglich falsch ausgezeichneter Waren auf den Märkten vorliegen.