Am Freitagabend wird in der prächtigen Hofburg erneut der umstrittene Akademikerball stattfinden, bei dem sich Burschenschafter und Funktionäre der FPÖ versammeln werden. Die Proteste gegen die Veranstaltung haben dazu geführt, dass in der Innenstadt ein Platzverbot und zahlreiche Straßensperren eingerichtet wurden – die Alarmstufe Rot ist ausgerufen. Über 900 Polizisten werden im Einsatz sein, um die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten.
Um sicherzustellen, dass der Ball in der Hofburg stattfinden kann, ist ein erheblicher Polizeieinsatz erforderlich. Etwa 900 uniformierte und zivile Beamte aus Wien sowie Unterstützung aus den Bundesländern werden dafür sorgen, dass alles reibungslos verläuft. In den vergangenen Jahren kam es bei ähnlichen Demonstrationen zu gewalttätigen Ausschreitungen und erheblichen Sachschäden. Obwohl es dieses Mal überraschend ruhig war, wird die Gegend um die Hofburg aus Sicherheitsgründen großflächig abgeriegelt und es gilt ab 17 Uhr ein Platzverbot (siehe Grafik).
Die Wiener Polizei hat angekündigt, dass fünf Kundgebungen stattfinden werden. Der Marsch der „Offensive gegen Rechts“-Demonstration beginnt ebenfalls um 17 Uhr an der Universität Wien am Schottentor und soll am Stephansplatz enden. In den sozialen Medien sorgte ein Post der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) für Aufregung, da einige ihn als Aufruf zur Gewalt interpretierten. Darin war unter anderem zu lesen: „Burschenschaften das Tanzbein brechen“ und „Nazis aufs Maul“.
Es ist unklar, ob Martin Sellner, Anführer der Identitären Bewegung, dieses Mal anwesend sein wird. FPÖ-Gemeinderat und Ballorganisator Udo Guggenbichler betonte jedoch, dass jeder eine Karte kaufen könne und er der Ballnacht entspannt entgegenblicke.
Es wird auch zu Einschränkungen im Straßenverkehr und im öffentlichen Nahverkehr kommen. Ab etwa 15 Uhr werden die Buslinien 1A, 2A und 3A eingestellt. Die Straßenbahnlinien rund um den Ring können ebenfalls kurz geführt oder umgeleitet werden. Dies betrifft insbesondere den Abschnitt zwischen Schwarzenbergplatz und Universität, die Ausweichstrecke über die Zweierlinie und die Zufahrten zum Ring. Ab 16 Uhr wird es eine Ringsperre für den Fahrzeugverkehr geben (Operngasse bis Schottengasse). Der ÖAMTC empfiehlt daher, großräumig auszuweichen, etwa entlang des Donaukanals oder über den Gürtel.