Ein 47-jähriger Mann nutzte offizielle Auktionshäuser, Zeitungsannoncen und überzeugende Webseiten, um Opfer in ganz Österreich um ihr Hab und Gut zu bringen. Der Mann, der sich als Auktionator ausgab, versprach Versteigerungen von Gold, Gemälden, Teppichen und vor allem Pelzen, die jedoch nie stattfanden. Stattdessen landeten die Wertgegenstände bei Pfandleihern, während die Pelzmäntel im Keller des Mannes verschwanden und die Opfer sogar Reinigungsgebühren dafür zahlen mussten.
Im August 2021 wurden schließlich 600 Pelzmäntel in Plastiksäcken in einem Kellerabteil in Wien-Leopoldstadt sichergestellt. Der Mann, der sich als Deutscher ausgab, steht nun vor dem Wiener Landesgericht und muss sich einer umfangreichen Anklage stellen, die ihm insgesamt 283 Fakten vorwirft. Laut seinem Verteidiger wird der Schaden auf einen Betrag von mindestens 300.000 Euro geschätzt, wobei dieser vermutlich noch deutlich höher liegt.
Der Prozess gegen den geständigen Mann wird am 19. April im großen Schwurgerichtssaal in Wien stattfinden. Es wird erwartet, dass Hunderte Opfer im Prozess aussagen werden, darunter auch ältere Menschen, die von dem Betrug betroffen waren. Der Mann wurde bereits 2021 in einem Teil der Pelz-Causa verurteilt und steht nun erneut wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs vor Gericht, was zu einer zusätzlichen Strafe führen könnte.