Das Gutachten über den Tatverdächtigen im Fall des Dreifachmordes in einem Wiener Bordell Ende Februar liegt nun vor und bringt erschreckende Erkenntnisse ans Licht. Der 27-jährige Afghane, der sich selbst als „völlig gesund“ betrachtet, wurde von Gerichtspsychiater Peter Hofmann als nicht zurechnungsfähig eingestuft. Laut dem Gutachten leidet der Mann an paranoider Schizophrenie, die sich durch Halluzinationen und Wahnvorstellungen äußert.
Der Tatverdächtige hatte am 23. Februar in Wien-Brigittenau ein Bordell aufgesucht und drei junge Asiatinnen mit über 90 Messerstichen getötet, während eine vierte Frau sich verstecken konnte und überlebte. Der Mann wurde noch am Tatort festgenommen und zeigte sich bei der Polizei geständig. Seine Aussagen nach der Tat deuteten auf psychotische Vorstellungen hin, darunter die Überzeugung, von einer „Hexe“ verflucht worden zu sein und dass die Prostituierten unter dem Einfluss Satans stünden.
Aufgrund der Einschätzung des Gutachters als weiterhin gefährlich, wird eine Unterbringung des Tatverdächtigen in einer forensisch therapeutischen Anstalt empfohlen. Anwalt Springer äußerte sich zuversichtlich, dass sein Mandant gemäß § 21 Abs 1 des Strafgesetzbuches untergebracht wird, da von ihm auch in Zukunft schwere Tathandlungen zu erwarten seien. Die Psychosen des Mannes lassen auf eine anhaltende Gefahr hindeuten, die nur durch eine professionelle Betreuung in einer spezialisierten Einrichtung kontrolliert werden könne.