Das Team des Lorenz-Böhler-Spitals in Wien steht trotz des Chaos rund um die Schließungspläne täglich ohne Rücksicht auf sich selbst im Dienst, um das zu tun, was eigentlich Aufgabe ihrer Chefs wäre. Ein öffentlicher Protest gegen die Schließung des Spitals war für 8:30 Uhr geplant, doch die Betriebsversammlung begann früher und endete auch früher, damit die Mitarbeiter schnell wieder bei den Patienten sein konnten.
Bei einem Besuch am Tag danach berichteten die befragten Patienten, dass ihr Termin im Spital „wie immer“ verlaufen sei – freundlich, einfühlsam und professionell. Dies zeigt die Hingabe und Professionalität des gesamten Teams, vom Chefchirurgen bis zur Reinigungskraft.
Die Schließungspläne des Spitals gehen auf eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2015 zurück, die vom jetzigen Generaldirektor der AUVA betrieben wurde. Die AUVA hat das Spital schon lange im Visier, da es sich nicht an Sparmaßnahmen, Arbeitszeitvorgaben oder Stellenstreichungen hält. Die Unfallversorgung ist jedoch kein lukratives Geschäft, obwohl sie Leben rettet.
Trotz der Schwierigkeiten ist das Team des Lorenz-Böhler-Spitals entschlossen, das Richtige zu tun und für ihre Patienten da zu sein, ohne Rücksicht auf sich selbst. Dieser Einsatz hat ihnen den Titel „Wiener der Woche“ eingebracht und zeigt, dass sie am besten arbeiten können, wenn man ihnen vertraut und nicht in ihre Arbeit eingreift.