Die Vergabe der österreichischen Staatsbürgerschaft in Wien hat sich entgegen dem bundesweiten Trend negativ entwickelt. Während viele Bundesländer im Jahr 2023 deutliche Zuwächse verzeichneten, verzeichnete Wien im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 12,9 Prozent. Die Anzahl der Einbürgerungen in Wien war im vergangenen Jahr so gering wie seit fünf Jahren nicht mehr. Mit lediglich 3899 verliehenen Staatsbürgerschaften liegt die Zahl nicht nur 12,9 Prozent unter dem Vorjahreswert, sondern auch deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahrzehnte von 5661 pro Jahr.
Neben Wien gab es nur in Kärnten (-21,4%) einen Rückgang bei den Einbürgerungen. In allen anderen Bundesländern stieg die Einbürgerungsrate teilweise deutlich an. Das Burgenland verzeichnete mit einem Anstieg von 44,9 Prozent den höchsten Zuwachs, gefolgt von der Steiermark (43,8 %) und Oberösterreich (36,1 %).
In Wien erhielten im Jahr 2023 insgesamt Personen die österreichische Staatsbürgerschaft. Etwa ein Drittel davon waren in Österreich geborene Personen. Österreichweit stieg die Anzahl der Einbürgerungen durchschnittlich um 9,2 Prozent. Die Einbürgerungsrate, also der Anteil der Eingebürgerten im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, die ihren ursprünglichen Pass behalten möchte, blieb wie schon seit längerer Zeit konstant.
Mehr als neun Zehntel aller Einbürgerungen in Wien erfolgten aufgrund eines direkten gesetzlichen Anspruchs oder aufgrund des Anspruchs von Kindern oder Partnern. In lediglich 218 Fällen im vergangenen Jahr spielte das Ermessen der Behörde bei der Vergabe des neuen Passes eine Rolle.