7. November 2024

Wiener Imam tritt wegen Antisemitismus zurück.

Der Imam, der durch mehrere antisemitische Äußerungen auf Facebook für Aufsehen gesorgt hatte, hat sich nun von seinen Funktionen in der Arabischen Kultusgemeinde zurückgezogen. Eine Konsequenz daraus ist, dass er nicht länger in der Moschee am Schöpfwerk in - predigen wird. Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) hatte den Wiener Imam zu einem Treffen ins Büro des Präsidenten Ümit Vural zitiert. In einer Stellungnahme verurteilte die IGGÖ die auf Facebook aufgetauchten Postings von Herrn El. S als inakzeptable Reaktion auf den aktuellen Nahostkonflikt. Hass und Diskriminierung jeglicher Form widersprächen den Lehren des Islam sowie den Werten, für die die IGGÖ einsteht. Die Organisation betonte zudem ihr Bestreben, die Werte des interreligiösen Respekts, der Toleranz und des Dialogs zu fördern.

Das Facebook-Profil des Imams ist mittlerweile nicht mehr auffindbar. Zuvor wurden jedoch einzelne Textstellen entfernt. Da sich der Mann zum Zeitpunkt des Termins im Ausland aufhielt, fand das Treffen im Präsidialbüro der IGGÖ erst an diesem Donnerstag statt. Ob die Äußerungen des Imams den Tatbestand der Verhetzung erfüllen, wird noch geprüft. Die Staatsanwaltschaft Wien erhielt vergangene Woche einen Anlassbericht und würde Ermittlungen einleiten, falls sich ein Verdacht bestätigt.

Die Moschee am Schöpfwerk in Wien-Meidling, in der der Imam gepredigt hatte, ist Teil der IGGÖ und wird hauptsächlich von Menschen mit ägyptischen Wurzeln besucht. In den dort gehaltenen Predigten konnten bisher keine problematischen Inhalte festgestellt werden. Dennoch trägt der Imam Verantwortung für sein Verhalten in den sozialen Medien, betonte die IGGÖ. In einer Versammlung wird nun ein neuer Imam für die Moschee bestimmt werden.