Der Gesundheitsstadtrat Peter Hacker setzt sich vehement für die Einhaltung von Abmachungen mit der AUVA ein, nachdem das Wiener Lorenz-Böhler-Spital endgültig geschlossen wurde. Schon Anfang April droht er damit, notfalls den Gesundheitsminister einzuschalten, um die Situation zu klären. Inmitten des Ringens um Lösungen für den Ausfall des Spitals sind die Gemüter erhitzt: AUVA-Generaldirektor Alexander Bernart beschuldigt die Stadt der Blockade, im AKH herrscht Uneinigkeit darüber, ob Böhler-Teams willkommen sind, und die Politik sucht nach Schuldigen. Die Ärztekammer wehrt sich gegen die Schließung des Spitals und fordert eine Lösung.
Hacker betont, dass es keine Abweichung von dem vereinbarten Plan geben werde. Die AUVA soll den Leistungsumfang des Lorenz-Böhler-Spitals selbst auffangen, unter anderem im UKH Meidling und anderen AUVA-Häusern. Auch Ordensspitäler und das AKH sollen einbezogen werden. Hacker zeigt sich offen für einen Runden Tisch unter der Leitung von Bürgermeister Michael Ludwig, um die Probleme zu lösen.
Falls die AUVA weiterhin Schwierigkeiten hat, ihre Leistungen zu erbringen, könnte der Gesundheitsminister einschreiten. Die AUVA entschuldigte sich kürzlich für ihre Informationspolitik und versprach Besserung. Die Belegschaft des Spitals fühlt sich jedoch alleingelassen und fordert klare Zusagen bezüglich ihrer Arbeitsverträge.
Experten sind überzeugt, dass die Verantwortung für das Drama beim Spitalsumbau in den 1990er-Jahren bei den Unternehmen liegt, die für den Brandschutz verantwortlich waren. Haftungs- und Schadenersatzfragen müssen juristisch geklärt werden.