Etwa 40 Stepptänzer bewegen sich perfekt choreografiert im Rhythmus und setzen die Grenzen der Physik außer Kraft. Willkommen bei „Lord Of The Dance“, der erfolgreichsten Tanzshow der Geschichte, die dieser Tage endlich wieder nach Österreich kommt. Der Erfinder, ex-Tänzer und Showleiter Michael Flatley sprach mit der „Krone“ über sein außergewöhnliches Leben. Vor 30 Jahren begeisterte der damals noch unbekannte Tänzer Michael Flatley in einer Zwischensequenz beim Song Contest 1994 in Dublin das Publikum. Seine siebenminütige Performance zum Stück „Riverdance“ war die Überraschung des Abends. Der leidenschaftliche Amerikaner irischer Abstammung, der sein Talent bereits in den frühen 70er-Jahren bis zum Umfallen trainierte, hatte als 35-Jähriger endlich seinen großen Moment. Aus dem Song wurde die Show „Riverdance“, aus der sich wiederum „Lord Of The Dance“ entwickelte. Seit der Uraufführung in Dublin im Jahr 1996 hat die weltweit erfolgreichste Tanzshow mehr als 1000 verschiedene Venues bespielt und über 60 Millionen Menschen in 60 Ländern auf der ganzen Welt begeistert.
Flatleys einst naiver Traum, die größte irische Tanzshow der Welt zu kreieren, wurde Realität. Die zeitlose Geschichte über den Glauben an sich selbst und das Durchsetzen in einer Welt voller Hindernisse und Bösewichte ist gleichermaßen zeitlos wie zeitgemäß. Flatley tanzte lange Zeit selbst mit, musste aber 2016 nach einem Comebackversuch endgültig aufhören und konzentriert sich seitdem auf das Geschäft, die Ausbildung und Motivation junger Tänzer. Er hat ein Flötenalbum aufgenommen und sich mit den Filmen „Blackbird“ und „Dreamdance“ den Lebenstraum erfüllt, eigene Filme zu erschaffen. Er teilt sein Leben heute mit seiner Frau und seinem Sohn zwischen Irland und Monte Carlo und kämpft gegen einen aggressiven Krebs. Trotzdem hat Flatley seinen Feuereifer nicht verloren.
„Krone“: Michael, wie geht es Ihnen den Umständen entsprechend? Bei Ihnen wurde zu Beginn des Jahres 2023 ein aggressiver Krebs diagnostiziert…
Michael Flatley: Vielen Dank, dass Sie fragen. Ich fühle mich sehr gut, habe fantastische Tage und solche, die nicht so gut sind. Ich habe einen sehr langen Weg vor mir, aber Gott steht mir bei und am Ende wird alles gut werden.
Nun kommt die große Show „Lord Of The Dance“ nach Salzburg, Wiener Neustadt und Wien. Was verbinden Sie selbst mit Österreich?
Ich war schon mehrmals auf der Bühne in Österreich und auch beim Opernball zu Gast. Das war eine außerordentliche Erfahrung. Am Tag danach habe ich oft die Johann-Strauss-Konzerte besucht und war beeindruckt von der Atmosphäre, die die akustischen Instrumente schaffen können. Ich liebe es, in Wien am Ring entlang zu schlendern. Ich habe nur gute Erinnerungen an Wien.
Wird man Sie bei den Österreich-Terminen von „Lord Of The Dance“ als Überraschungsgast begrüßen dürfen?
Ich kann es nicht versprechen, aber ich hoffe. Wenn es meine Gesundheit zulässt, würde ich gerne kommen.
Das Erfolgsmärchen von „Lord Of The Dance“ begann 1996 in Dublin und ist heute die erfolgreichste Stepptanz-Show der Geschichte. Hätten Sie jemals erträumen lassen, dass es einmal so weit kommen würde?
Schon als junger Mann hatte ich den großen Traum, mit einer Tanzshow die Welt zu erobern. Wir haben es Stadt für Stadt und Land für Land geschafft und sind möglicherweise die einzige Show der ganzen Welt, die jeden Abend Standing Ovations bekommt. Als ich die Show kreierte, wusste ich, dass hier etwas ganz Spezielles in der Luft lag. Das Publikum hat gejohlt und nach mehr verlangt und mir war früh klar, dass dieses Projekt dauerhaft Bestand haben würde. Wir sind noch immer da und die Show ist noch immer von einer Top-Qualität durchzogen. Mein Traum wurde wahr.
Vor genau 30 Jahren