Das Pensionisten-Ehepaar aus Ottakring, das auf eigene Kosten den Hinterhof ihrer Wohnanlage begrünt und zum Erblühen gebracht hat, sieht sich nun mit der Forderung konfrontiert, alle Pflanzen zu entfernen. Die idyllische Grünoase, die von Ingrid Pfeiffer und ihrem Gatten liebevoll gepflegt wurde, soll nun einer grauen Tristesse weichen. Die 83-jährige Seniorin ist verzweifelt, denn die Pflanzen sind für sie ein wichtiger Teil ihres Lebens und ein kleines Paradies inmitten der Stadt.
Als sie vor über 25 Jahren in die Wohnanlage einzog, war der Hinterhof noch kahl und grau. Durch ihre Mühe und Hingabe haben sie und ihr Mann eine gemütliche Oase geschaffen, die von allen Bewohnern geschätzt wurde. Doch ein Nachbar beschwerte sich plötzlich bei der Hausverwaltung über die hohen Wasserkosten für das Gießen der Pflanzen. Trotz des Angebots, diese Kosten zu übernehmen, bleibt die Anordnung zur Räumung bestehen.
Für die rüstige Rentnerin ist es unverständlich, dass die Wohnungsverwaltung nicht auf ihre Bitte eingeht und die Pflanzen erhalten bleiben dürfen. Die geplante Räumung für heute, Montag, bedeutet nicht nur das Ende ihres kleinen Paradieses, sondern auch den Verlust des Lebensraums vieler Insekten.
Die Sozialbau AG, die für die Wohnungsverwaltung zuständig ist, wollte sich auf Anfrage der Medien nicht zu dem Fall äußern. Die Geschichte des Pensionisten-Ehepaars zeigt jedoch deutlich, wie kostbare grüne Oasen in der Stadt Wien zunehmend bedroht sind und wie wichtig es ist, sich für den Erhalt der Naturräume einzusetzen.