Jannik Rieß hat über Jahre hinweg Lieder im Stil der 60er Jahre gesammelt und veröffentlicht sie nun unter dem Banner Potato Beach. Was als Ein-Mann-Projekt begann, hat sich mittlerweile zu einer geschlossenen Band entwickelt, die sich der französischen Lebensart verpflichtet fühlt und einen passenden Sound präsentiert. Die 60er-Jahre-Musik zeichnet sich durch ihre unendlichen Klangweiten aus, die von einer besonders romantischen Form der Freiheit durchdrungen sind und mit großer Experimentierfreudigkeit zelebriert werden.
Rieß, der 30 Jahre alt ist und aus Herrenberg in Baden-Württemberg stammt, hat sich bereits seit einiger Zeit in Wien als Musiker niedergelassen. Mit Potato Beach versucht er, die Soundästhetik der 60er Jahre mit zeitgemäßen Texten zu kombinieren, ohne dabei zu kopieren. Das Schreiben eines positiven und lebensbejahenden Textes, der nicht zu plakativ wirkt, ist für ihn eine große Kunst. Daher bleiben seine Songs trotz der nicht düsteren Musik oft mit düsteren Texten versehen.
Das aktuelle Projekt Potato Beach ist aus Rieß‘ Hirn entsprungen, hat sich jedoch mittlerweile für bevorstehende Live-Konzerte und das Aufnehmen von Songs in Bandgröße erweitert. Die Bandmitglieder haben sich zufällig und analog kennengelernt, kommen aus unterschiedlichen musikalischen Szenen, finden sich jedoch alle unter dem Überbegriff Surf Rock wieder.
Das kürzlich veröffentlichte Debütalbum „Dip In“ präsentiert eine eklektische Sammlung von Songs, die sich nicht in einen bestimmten Stil pressen lassen. Das Cover-Artwork zeigt einen Freund von Rieß, der zögerlich überlegt, ob er im Urlaub in den Calanques bei Marseille springen soll. Die Themen Unsicherheit und der Bruch mit gesellschaftlichen Fassaden stehen im Mittelpunkt.
Die Songs auf „Dip In“ spiegeln Rieß‘ aktuellen Musikgeschmack und inspirierende Einflüsse wider. Das Album lädt dazu ein, dem Alltagsstress zu entkommen und mehr Platz für Gemütlichkeit im Leben zu schaffen. Rieß legt großen Wert auf sein Wohlbefinden und widmet den Freitag immer der Musik, um sich voll darauf konzentrieren zu können.
Die Texte von Potato Beach reflektieren Rieß‘ Erfahrungen, Erlebnisse und Beobachtungen, lassen jedoch genug Raum für die Eigeninterpretation des Hörers. Songs wie „Meltdown“ behandeln Themen wie Überforderung durch Arbeit und die Hitze im Sommer.
Das Album „Dip In“ ist auch ein Statement gegen Süchte und egoistische Trends zur Selbstoptimierung. Die Band setzt sich für echte Freundschaft und Zusammenhalt ein, was sich auch in ihrer Musik widerspiegelt. Potato Beach nutzt diesen Raum für ihre Album-Release-Show, die am 19. April im Ottakringer DIY-Spot Kollektiv Kaorle stattfinden wird. Die Band wird dabei von Laundromat Chicks und Gardens begleitet. Weitere Informationen und Tickets sind auf der Website des Kollektiv Kaorle erhältlich.