Die Vergabe von Kleingärten in Wien ist ein langwieriger Prozess, der oft Jahrzehnte in Anspruch nimmt. Trotzdem besitzt die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Bayr gleich zwei dieser begehrten Grünoasen. In einem Interview mit der „Krone“ verteidigt sie ihre Doppelbesitz und erklärt, warum sie dies als gerecht empfindet.
Mit insgesamt knapp 36.000 Kleingärten in der Stadt bleibt der Traum von einer eigenen Grünoase für viele Wiener unerreichbar. Doch Bayr hat es geschafft, gleich zwei Grundstücke zu erwerben – eines im Kleingartenverein Breitenlee für 140.000 Euro und eines direkt am Wasser für 310.000 Euro. Durch Umwidmungen haben sich die Werte der Grundstücke mehr als verdoppelt.
Ursprünglich interessierte sich Bayr für einen Schrebergarten am Wienerberg-Zwillingsee, da sie gerne schwimmt. Doch die Wartezeit von 70 bis 80 Jahren machte dies unmöglich. Trotzdem betont die langjährige Parlamentarierin, dass sie sich wie viele andere über den Verein angemeldet und als Interessentin beworben hat.
Bayr wurde kürzlich von ihren eigenen Genossen bei der Bezirkskonferenz der SPÖ Favoriten hart abgestraft. Nur 104 von 200 Genossen wählten sie zur Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl im Herbst im Wahlkreis Wien Süd. Obwohl sie mit einem schlechten Ergebnis gerechnet hatte, überraschte sie die knappe Zustimmung. Dennoch ist ihr Nationalratsmandat gesichert.