Über mehrere Wochen hinweg fand Ebadullah A. Unterkunft in der Wohnung eines Bekannten in Wien-Brigittenau, wo er auf dem Boden schlief. Sein Mitbewohner berichtet, dass A. nur noch auf seinen Abreisetag gewartet habe. Es wurde bekannt, dass der Afghane bereits ein Flugticket besaß und kurz vor der geplanten Abreise ein Bordell besuchte – mit tragischen Konsequenzen.
Die Wohnung in Brigittenau, in der A. vorübergehend lebte, war spärlich möbliert, aber dennoch frisch renoviert und hell. Diese Unterkunft lag nur wenige Gehminuten vom Ort des schrecklichen Vorfalls entfernt. Laut Informationen der Zeitung „Krone“ verbrachte A. dort seine Nächte auf dem Boden. Ursprünglich sollte er am 1. März zurück nach Kabul fliegen, wie sein Anwalt bestätigte.
Am 23. Februar jedoch entschied sich der 27-jährige Afghane, bewaffnet mit einem Messer, das Bordell in der Engerthstraße zu betreten und drei asiatische Frauen zu töten. Die Gerichtsmedizin zählte fast 100 Stichwunden an den Opfern, einige so brutal, dass beinahe Köpfe abgetrennt wurden. Vor der schrecklichen Tat betete A. sogar in einer Moschee.
Sein Anwalt beschreibt A. als „zerbrochene Seele“ und „bedauernswerten Kranken“. Die Frage nach seiner Haftdauer und ein ausstehendes Psycho-Gutachten bleiben noch offen. Es bleibt unklar, was den Verdächtigen zu dieser grausamen Tat trieb und ob seine Erklärung, von einer inneren Stimme und dem Koran beeinflusst worden zu sein, Auskunft darüber gibt. Der Vorfall wirft ein Licht auf die Dunkelheit in A.s Seele, die für einen Außenstehenden wohl nie vollständig nachvollziehbar sein wird.