In Wien steht eine Neuorganisation der HNO-Versorgung in den Spitälern bevor, wie die „Krone“ exklusiv erfahren hat. Schon in wenigen Wochen wird sich das HNO-Angebot in der österreichischen Hauptstadt grundlegend ändern. Bisher wurden Patienten mit Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich in den Spitälern Donaustadt, Landstraße, Favoriten, Hietzing und im Wiener AKH stationär behandelt. Doch nun setzt der Wiener Gesundheitsverbund (Wigev) nach intensiver Planung auf die Schaffung von Schwerpunkt-Kliniken. Das bedeutet, dass nicht mehr alle Krankenhäuser das volle Spektrum an HNO-Leistungen anbieten werden.
Laut den Informationen der „Krone“ werden künftig nur noch die Spitäler Donaustadt, Landstraße und das AKH das gesamte HNO-Angebot bereitstellen. In den verbleibenden Kliniken werden zumindest HNO-Ambulanzen eingerichtet. Dieser Umstrukturierungsprozess erfordert die Verlegung von Patienten. Die vollständige Verlegung der HNO-Abteilung in der Klinik Donaustadt soll bis zum 13. April abgeschlossen sein, während die Landstraße am 27. April folgen wird.
Der Wigev betont die Vorteile dieser Neuorganisation, darunter die Bündelung von Ressourcen, eine Steigerung der Qualität durch höhere Fallzahlen und größere Ärzteteams sowie eine verbesserte Work-Life-Balance für die Mitarbeiter. Die Spezialisierung der Ärzte soll zudem gefördert werden. Allerdings gibt es auch Nachteile, wie die Reduktion der stationären Leistungen. Im Falle eines schwerwiegenden HNO-Problems in einem der nicht mehr vollversorgenden Krankenhäuser muss der Patient in ein Schwerpunktspital verlegt und möglicherweise nach der Operation zurückgebracht werden. Kritiker befürchten, dass die ohnehin stark belasteten Kliniken durch die Umstrukturierung überlastet werden könnten, eine Einschätzung, die der Wigev jedoch nicht teilt.