21. November 2024

Uni Wien kritisiert – Affenlabor wirft Fragen auf.

Ein Bericht der „Krone“ sorgte in der vergangenen Woche für enormes Aufsehen. Durchgesickerte Aufnahmen aus dem Affen-Labor der Universität zeigten traurige Bilder und legten den Verdacht auf Missstände nahe. Die Institutsleitung versuchte bei einem Treffen mit Medienvertretern und Tierschützern zwar, die drastischen Vorwürfe zu entkräften, doch dies gelang ihr nicht.

Nach der Veröffentlichung des Enthüllungsartikels stiegen nicht nur bei unseren Lesern die Emotionen hoch, sondern auch innerhalb der Universität herrschte offensichtlich Anspannung. Dekan Karl-Heinz Wagner hatte die „Krone“ eingeladen, um sich jederzeit selbst ein Bild von der Situation machen zu können. Allerdings wurde der für Dienstagvormittag geplante Termin kurzfristig am Montagabend abgesagt.

Da die „Krone“ jedoch hartnäckig auf einem zeitnahen Termin bestand, wurde er schließlich am Mittwoch doch noch realisiert. Die Presse stellte Fragen und wurde durch die vor wenigen Jahren bezogenen Räumlichkeiten geführt. In den gezeigten Zimmern mit Käfigen lebten insgesamt etwa zehn Tiere, was etwa der Hälfte der Gesamtpopulation der Versuchsaffen entsprach. Die restlichen zehn Tiere wurden nicht gezeigt und es blieb unklar, wo sie untergebracht waren.

Die Anlage machte einen sauberen und ordentlichen Eindruck, wie es bei einem Besuch zu erwarten war. Frische Pflanzen mit Preisschildern in den Töpfen verstärkten den Eindruck, dass man ein besonders gutes Bild vermitteln wollte. Jedoch ging es bei den dringenden Fragen nicht um Äußerlichkeiten. Es ging um grundlegende Aspekte wie den rechtlichen Rahmen, in dem sich die Versuche abspielten. Es herrschte beispielsweise immer noch Unklarheit darüber, welche Käfiggrößen vorgeschrieben waren.

Die Universität gab an, dass es sich bei der Tierhaltung um „Versuchstierhaltung“ handele, jedoch seien die Experimente selbst nicht als Tierversuche deklariert und tauchten auch nicht in den offiziellen Tierversuchsstatistiken auf. Doch was waren sie dann? Um weitere offene Fragen zu beantworten, wie beispielsweise zum medizinischen Zustand der Tiere, wäre eine Übersicht der letzten zehn Jahre erforderlich gewesen. Nur die Gesundheitsdaten und Untersuchungsergebnisse könnten die Vorwürfe der Mangelernährung und mögliche Folgeschäden widerlegen. In all diesen relevanten Fragestellungen verwies man auf das zuständige Ministerium.

„Die Universität hat uns zugesichert, alle noch offenen Fragen in einem transparenten Prozess zu beantworten, jedoch gleichzeitig auf das Ministerium von Martin Polaschek verwiesen. Wir haben den Kontakt aufgenommen und warten auf umfassende Antworten, denn wir hegen immer noch berechtigte Zweifel, ob es den Affen tatsächlich gut geht und ob hier sorgfältig gearbeitet wurde und wird. Das sind wir nicht nur den Tieren schuldig, sondern auch den Steuerzahlern, denn die Forschungsmittel stammen aus öffentlicher Hand“, erklärte Maggie Entenfellner abschließend.

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