Im Interview mit krone.tv hat Wiens ÖVP-Obmann Karl Mahrer angesichts der jüngsten Gewaltexzesse am Reumannplatz konkrete Lösungsansätze präsentiert. Er kritisiert eine verfehlte Integrationspolitik, die zu einem „Wegschauen“ geführt habe, insbesondere im Bezirk Favoriten. Im Gegensatz dazu betont Mahrer, dass die ÖVP Wien hinschauen und aktiv gegen Jugendkriminalität vorgehen wolle. Ein Aktionsplan zur Bekämpfung der Kriminalität sei bereits aufgestellt worden und stehe in enger Abstimmung mit der Stadtregierung.
Mahrer hebt hervor, dass die Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters ein Thema sei, da potenzielle Täter immer jünger würden. Es sei jedoch entscheidend, dass die Konsequenzen für Straftaten altersgerecht seien, damit auch junge Täter die Sanktionen verstehen und spüren. Gefängnisstrafen seien für Mahrer jedoch nicht der richtige Weg, stattdessen plädiert er für eine erzieherische Herangehensweise.
Der ÖVP-Obmann fordert zudem mehr Unterstützung für Lehrerinnen und Lehrer, die vermehrt in Richtung Erziehungsarbeit gedrängt würden. Ein Schulsozialarbeiter pro Schulstandort sowie Gewaltschutzteams seien Teil des Aktionsplans, um Lehrkräfte zu entlasten und junge Menschen besser zu unterstützen.
In Bezug auf die Kriminalität am Praterstern lobt Mahrer die Effektivität der Waffenverbotszonen und betont, dass die Polizei erfolgreich über 300 Messer abgenommen habe. Dies habe zu einer Reduzierung der Kriminalität um 30 Prozent geführt. Mahrer spricht sich daher für ein generelles Waffen- oder Messerverbot im öffentlichen Raum aus.
Er unterstreicht die Notwendigkeit eines umfassenden Umdenkens in der Integrations- und Bildungspolitik, insbesondere für Personen mit Migrationshintergrund. Frühzeitiges Erlernen der deutschen Sprache sei entscheidend, um Bildungsziele zu erreichen und jungen Menschen Perspektiven zu bieten, um Kriminalität vorzubeugen. Mahrer warnt davor, dass ohne ausreichende Integration und Bildung viele junge Menschen in Parks abhängen und keine Hoffnung für die Zukunft haben, was direkt zu Kriminalität führen könnte.
Abschließend betont Mahrer, dass es höchste Zeit sei zu handeln, da viele Menschen mittlerweile Angst hätten, sich im öffentlichen Raum frei zu bewegen. Er warnt davor, dass die Situation bereits kritisch sei und dringend Maßnahmen ergriffen werden müssten. Das komplette Interview mit Karl Mahrer ist im obigen Video zu sehen.