In der Justizanstalt Josefstadt sitzt ein gefürchteter Riese aus Deutschland in Untersuchungshaft. Seine imposante Erscheinung von zwei Metern Körpergröße, durchtrainiert und mit zahlreichen eindrucksvollen Tätowierungen versehen, sorgt dafür, dass jeder, der ihm begegnet, den Blick zu Boden senkt. Der Mann ist Mitglied des in Deutschland verbotenen Motorrad-Rockerklubs Hells Angels und seine Biker-Kollegen sind ebenso gefährlich wie er selbst. Selbst die Justizwachebeamten trauen sich nicht, sich mit ihm anzulegen.
Seit Oktober 2023 befindet sich der Mann bereits in U-Haft, gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Rockergruppierung. Ihnen werden von der Staatsanwaltschaft verschiedene Straftaten wie kriminelle Vereinigung, Erpressung, schwere Körperverletzung und Suchtgifthandel vorgeworfen. Besonders im Fokus steht eine mutmaßliche Schutzgelderpressung in einem Nachtlokal in Oberösterreich, bei der 20 bis 30 Hells Angels beteiligt gewesen sein sollen.
Es wird berichtet, dass die Rockerdrohung aussprachen, das Lokal zu stören, wenn sie nicht hineingelassen würden. In den frühen Morgenstunden kam es dann zu gewalttätigen Übergriffen auf den Discjockey und den Lokalverantwortlichen, bei denen brutal vorgegangen wurde. Das Opfer wurde sogar getreten, als es bereits bewusstlos am Boden lag.
Ein Zeuge hörte, wie der inhaftierte Deutsche dem späteren Opfer drohte und forderte, Schutzgeld zu zahlen, andernfalls werde man immer wieder kommen. Die Opfer, die in den Vernehmungen bei der Polizei stark verängstigt waren, können sich an den Vorfall kaum erinnern.
Das betroffene Nachtlokal stand bereits 2014 im Fokus, als es zu einem Brandanschlag mit einem Molotowcocktail kam. Im aktuellen Verfahren werden zusätzlich schwere Verletzungen eines Mitglieds der verfeindeten Gruppierung Bandidos thematisiert.
Der Mandant des Anwalts Philipp Wolm, der in der Justizanstalt Josefstadt gefürchtet ist, bestreitet die Vorwürfe vehement und beteuert seine Unschuld. Er habe ein wasserdichtes Alibi, so der Anwalt.