Eine aktuelle Befragung unter 1000 Wienern hat interessante Einblicke in das Thema Arbeit geliefert. Laut der Studie des Marktforschungsinstituts Matzka im Auftrag der SPÖ sind die Wiener Arbeitnehmer mit ihrer aktuellen Arbeitssituation größtenteils zufrieden. Dennoch gibt es auch Sorgenthemen, wie die Unzufriedenheit mit dem Gehalt und die mangelnde Planbarkeit im Beruf, die sich negativ auf die Work-Life-Balance auswirken.
Besonders Pflegekräfte klagen über spontanes Einspringen am Wochenende, was die Work-Life-Balance belastet. Die Diskussion über Arbeitszeitmodelle zeigt, dass die 32-Stunden-Woche weniger Zuspruch erhält als die 4-Tage-Woche, vor allem bei Frauen. Die ständige Erreichbarkeit durch das Handy führt dazu, dass Arbeitnehmer kaum Zeit zum Durchatmen haben.
Interessanterweise bevorzugen die Befragten eine Arbeitszeit von 34 Stunden pro Woche und sind nicht unbedingt an Vollzeitbeschäftigung interessiert. Auch Homeoffice wird immer beliebter, wobei zwei von drei Befragten mit zwei Homeoffice-Tagen zufrieden sind.
SPÖ-Wien-Klubchef Josef Taucher hat eine Expertenrunde zur Transformation in der Arbeitswelt abgehalten, um individuelle Lösungen je nach Branche und Betrieb zu erarbeiten. Trotz der Diskussionen um eine generelle Arbeitszeitverkürzung auf 32 Stunden mit vollem Lohnausgleich, zeigt die Studie, dass die Mehrheit der Befragten eine Reduktion der Arbeitszeit auf 32 Stunden als zu wenig empfindet.
Insgesamt zeigt die Studie ein differenziertes Bild, das nach maßgeschneiderten Lösungen für die Arbeitswelt verlangt. Arbeitnehmer werden vor allem durch ein hohes Gehalt, freie Arbeitseinteilung und die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, motiviert. Es wird deutlich, dass der Arbeitsmarkt in einer Krise steckt und es wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen geben muss.