3. Januar 2025

Diensthund stirbt – Polizei unter Verdacht

Trotz aller Anstrengungen kam für den Polizeihund „Billy“ jede Hilfe zu spät – er wurde still und heimlich eingeschläfert, wie bereits berichtet wurde. Die Umstände und Hintergründe dieses traurigen Vorfalls werfen jedoch Fragen auf und deuten darauf hin, dass hier einiges schief gelaufen sein könnte. Das Innenministerium schweigt seit Wochen zu diesem Thema.

„Für den voll ausgebildeten Diensthund „Billy“ waren anderthalb Jahre Einzelhaft in einem 30 Quadratmeter großen Zwinger im Polizeihundezentrum Strebersdorf vorgesehen. Er galt als unberechenbar und bissig, doch anstatt angemessen mit ihm zu arbeiten oder ihn zumindest artgerecht zu halten, wurden die Verantwortlichen taub für die Situation. Selbst die Bemühungen der „Krone“ Tierecke blieben ohne wirkliche Konsequenzen, und im Januar war das Schicksal des belgischen Schäferhunds besiegelt.

Whistleblower aus den Polizeikreisen erheben mittlerweile ihre Stimmen gegen die Missstände, die in den letzten Wochen ans Licht gekommen sind. Insbesondere die geplante Beförderung des Hauptverantwortlichen im Fall „Billy“ zum Referatsleiter stößt auf Unverständnis innerhalb der Belegschaft. Mobbing, mangelnde Führungsqualität und Amtsmissbrauch sind nur einige der Vorwürfe, die im Raum stehen, und interne Verfahren sind bereits im Gange.

Der Belgische Schäferhund (Malinois) ist bekannt für seine Robustheit, Kraft, Intelligenz, Sensibilität und Arbeitswilligkeit. Ohne angemessene Auslastung und Führung kann er jedoch zu einer „tickenden Zeitbombe“ werden. Die Ausbildung eines solchen Diensthunds kostet etwa 34.000 Euro, mehr als das Jahresgehalt eines Inspektors in den ersten Dienstjahren.

Die Polizeigewerkschaft hat einstimmig gegen den weiteren Karriereschritt des Hauptverantwortlichen im Fall „Billy“ gestimmt, was vorerst zu einer Unterbrechung geführt hat. Das Innenministerium verweigert jegliche Auskunft zu diesem Thema unter Berufung auf Datenschutz.

Es wird vermutet, dass persönliche Beziehungen zu einem hochrangigen Polizeibeamten und Kontakten in politische Kreise dazu geführt haben, dass Einzelne nach eigenem Ermessen handeln können. Die fehlende Ausbildung und Erfahrung in der Ausbildung von Diensthunden des Verantwortlichen werden ebenfalls kritisiert. Die Akte im Fall „Billy“ wirft viele Fragen auf, darunter die angebliche Begründung eines Gen-Defekts für die Einschläferung des Hundes.

Es ist fraglich, warum eine solche Analyse so lange gedauert hat, während der Hund anderthalb Jahre in Einzelhaft gehalten wurde. Warum wurde dies nicht vor der Investition von 34.000 Euro in die Ausbildung des Diensthunds überprüft? Es wird auch kritisiert, dass keine Obduktion des belgischen Schäferhunds angeordnet wurde, um den gesundheitlichen Zustand des Tiers zu klären und zukünftige Probleme zu vermeiden.

Die „Krone“ hat das Innenministerium vor Wochen um eine Stellungnahme zu all diesen Vorwürfen gebeten, doch bisher blieb eine Antwort aus. Es bleibt also unklar, wo der Hund begraben liegt und was mit ihm nach seinem Tod passiert ist. Es ist anzunehmen, dass der Diensthund „Billy“ einfach in den Container der Tierkörperverwertung entsorgt wurde.“