Bei den diesjährigen Amadeus Awards im Wiener Volkstheater fehlte es an Glanz und Glamour im Vergleich zu früheren Veranstaltungen. Die Durchstarter Bibiza, Wanda und RAF Camora konnten sich als große Gewinner des österreichischen Musikpreises feiern lassen. Trotzdem bleiben noch immer Defizite in der Organisation und Durchführung der Veranstaltung bestehen. Immerhin haben die Veranstalter offensichtlich aus den Fehlern des Vorjahres gelernt. Anstelle der traditionellen Zeremonie wurde der prestigeträchtige Musikpreis 2023 in Etappen verliehen, was jedoch die Spannung und das Überraschungsmoment beeinträchtigte.
Die Kritik aus der Musik- und Medienbranche wurde gehört, und die Veranstalter haben das diesjährige Event wieder spannender gestaltet. Die Preise wurden im Rahmen des Abendprogramms verliehen, was etwas vom verlorenen Glanz zurückbrachte. Allerdings konnten einige Preisträger, darunter Wanda, RAF Camora und AUT Of ORDA, persönlich nicht anwesend sein, da sie anderweitig verpflichtet waren.
Auch die Fernsehprogrammierung der Amadeus Awards stößt auf Unverständnis. So wurde die gesamte Verleihung erst spät am Abend im ORF ausgestrahlt, anstatt das Event live und in voller Pracht zu präsentieren. Die Kritik richtet sich auch gegen die zunehmende Isolation der Musikpreise von der breiten Öffentlichkeit.
Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es auch positive Aspekte. Der aufstrebende Künstler Bibiza konnte sich mit seinen Erfolgen bei den Awards profilieren und wird bereits als potenzieller Headliner bei Festivals gehandelt. Die Live-Performances während der Gala wurden von den anwesenden Gästen und Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Standing Ovations gefeiert.
Es steht außer Frage, dass die Amadeus Awards das Potenzial haben, ein bedeutendes Musikereignis zu sein. Es bedarf jedoch einer besseren Planung und Umsetzung, um der heimischen Musikszene die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Die Veranstalter müssen den Willen und die Anstrengungen unternehmen, um aus den Amadeus Awards wieder ein hochkarätiges Event zu machen, das der österreichischen Musiklandschaft gerecht wird.