In einem Gemeindebau in Floridsdorf werden regelmäßig beschädigte Geräte und Möbel im Innenhof abgeladen, was von den Mietern kritisiert wird. Die Kosten für die Entrümpelung belasten letztlich alle Mieter in Form von Betriebskosten. Dabei ist die Sperrmüllentsorgung in Wien eigentlich kostenlos. Über Jahrzehnte hinweg haben die Bewohner der Gemeindebauanlage zwischen der Werndlgasse und der Pitkagasse problemlos miteinander gelebt. Doch das hat sich geändert, und Mieter Walter K. schlägt Alarm: „Die Grünflächen und die Müllinsel an der Rückseite unserer Anlage wurden im Laufe der letzten Jahre immer mehr zu einer wilden Deponie.“
Alles, was nicht mehr benötigt wird, landet im Hof. Ein alter Kühlschrank hier, eine defekte Waschmaschine dort und dazwischen ein paar Möbelreste. „Fast täglich und meist bei Dunkelheit wird hier alles abgelagert, was in den Wohnungen nicht mehr gebraucht wird“, berichtet K.
Die Konsequenzen können teuer sein. „Die Folge sind horrende Betriebskosten pro Wohnung. Denn die Beseitigung des Sperrmülls wird allen Mietern in Rechnung gestellt“, kritisiert der ehemalige Bezirksrat Hansjörg Schimanek und sieht dringenden Handlungsbedarf.
Wiener Wohnen betont, dass dieser Bau in Bezug auf die Betriebskostenabrechnung nicht negativ auffällt. Man sei bereits mit Ordnungsberatern vor Ort, doch es gebe immer einige Uneinsichtige. „Wenn die Verursacher bekannt sind, werden ihnen die Entrümpelungskosten in Rechnung gestellt“, erklärt ein Sprecher. Übrigens ist die Sperrmüllentsorgung auf den Müllplätzen der MA 48 kostenlos.