Die Familie Schwarzenberg setzt in der Wiener Innenstadt ein Zeichen der Solidarität mit dem verstorbenen russischen Politiker Alexej Nawalny. Mit zwei großformatigen Porträts des Oppositionsführers auf der Mauer hinter dem sowjetischen Heldendenkmal möchte sie an dessen Kampf gegen die Diktatur erinnern.
Maximillian Schaffgotsch von der Fürstlich Schwarzenberg'schen Familienstiftung erklärte, dass Nawalny ein offensichtliches Opfer der Diktatur sei, und das Denkmal an die Opfer der Diktatur erinnere. Die Anregung für die Porträts entstand in einem Gesprächskreis mit NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger, Journalist Hans Rauscher und dem Oberhaupt der Familie Schwarzenberg, Johannes Schwarzenberg.
Die Darstellungen Nawalnys auf der Mauer sind auch im Sinne des verstorbenen Familienoberhaupts Karel Schwarzenberg, der sich in seiner Einschätzung über den russischen Machthaber nicht vertan habe. Bereits im Jahr 2022 ließ die Familie die Mauer blau-gelb bemalen als Ausdruck der Solidarität mit der Ukraine.
Das österreichische Graffitikünstlerduo Joel Gamnou sprayte die Porträts von Nawalny auf die Mauer, basierend auf medialen Vorlagen. Trotz Kritik seitens der russischen Botschaft und des „Koordinationsrats der Organisation russischer Landsleute“ in Österreich, setzt die Familie Schwarzenberg damit ein deutliches politisches Statement.
Die Nawalny-Gedenkstätte wurde bereits mehrfach zerstört, doch Aktivistinnen und Aktivisten setzen sich weiterhin für die Erinnerung an den russischen Politiker ein. Die Staatsanwaltschaft Wien prüft nun, ob die Vorfälle strafrechtliche Relevanz haben und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden soll.