24. Dezember 2024

Kasperl schießt sich selbst vor Kamera an.

Manche Menschen scheinen geradezu dafür geboren zu sein, Texte von Moderationskärtchen abzulesen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass ein gewisses Fremdschämen unvermeidlich ist, wenn sie ihren eigenen Gedanken freien Lauf lassen. Ein Beispiel für eine solche Person ist der Alt-Entertainer Alfons Haider, der es meisterhaft versteht, sich in dieser Rolle zu präsentieren.

Die Frage, was eigentlich aus Alfons Haider geworden ist, mag sich außer ihm selbst in diesem Land wohl niemand stellen. Dennoch können wir feststellen, dass er kürzlich in einer Fernsehdiskussion auf Puls24 zu sehen war, vermutlich aufgrund einer Einladung, deren Hintergründe jedoch im Dunkeln bleiben. Dort äußerte er sich zu aktuellen Themen, die bislang wohl kaum jemanden interessiert hatten: Was würde Alfons Haider dazu denken.

Besonders interessant war seine Feststellung, dass er „zu intelligent“ sei, um in die Politik zu gehen. Ein amüsanter Gedanke, bedenkt man, dass er zeitweise als Anhängsel der SPÖ galt. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass ein Entertainer wie Haider, der so viel nachdenkt, wohl nicht vergessen haben dürfte, dass er einst den roten Bundesparteitag moderierte und dort verkündete: „Die Zukunft dieses Landes steht auf dem Spiel!“

In derselben Puls24-Sendung offenbarte Alfons Haider dann seine Verwechslung von Russland mit der UdSSR und schwafelte etwas über den Ukraine-Krieg. Ein peinlicher Moment, der zeigt, dass auch ein intelligenter Mann wie Haider vor laufender Kamera ins Fettnäpfchen treten kann.

Während Alfons Haider zweifellos ein Experte für Mörbisch sein mag und möglicherweise heimlich den für seine Freunde moderiert, lässt seine Performance als Kommentator der weltpolitischen Lage zu wünschen übrig. Ein guter Ratschlag an den Mann, der zu intelligent ist, um in die Politik zu gehen: Bitte sei das nächste Mal auch intelligent genug, um zu schweigen. Haider – unser Kasperl der Woche.