7. Oktober 2024

Uni Wien – große Aufregung um Affenlabor

Ein Artikel, der letzte Woche in der Zeitung „Krone“ veröffentlicht wurde, sorgte für große Aufregung. Die geleakten Aufnahmen aus dem Affen-Labor der Universität zeigten traurige Bilder und ließen auf Missstände schließen. Bei einem Treffen mit Medien und Tierschützern konnte die Institutsleitung die schwerwiegenden Vorwürfe nicht entkräften. Nach der Veröffentlichung des Enthüllungsartikels waren nicht nur unsere Leser empört, sondern auch innerhalb der Universität herrschte offensichtlich Anspannung. Dekan Karl-Heinz Wagner hatte die „Krone“ eingeladen, sich jederzeit selbst ein Bild von der Situation machen zu können. Allerdings wurde der für Dienstagvormittag geplante Termin kurzfristig am Montagabend abgesagt.

Obwohl die Zeitung beharrlich auf einen zeitnahen Termin drängte, fand schließlich am Mittwoch das Treffen statt. Die Presse hatte die Möglichkeit, Fragen zu stellen und wurde durch die Räumlichkeiten geführt, die erst vor wenigen Jahren bezogen worden waren. In den zwei gezeigten Zimmern mit Käfigen lebten insgesamt etwa zehn Tiere, was etwa der Hälfte der gesamten Population an Versuchsaffen entspricht. Es wurde jedoch nicht gezeigt, wie oder wo die restlichen zehn Tiere untergebracht waren.

Die Anlage machte einen sauberen und ordentlichen Eindruck, wie es bei einem Termin mit Besuchern zu erwarten ist. Frische Pflanzen mit Preisetiketten auf den Kübeln trugen dazu bei, dass ein besonders positives Bild erzeugt wurde. Doch es geht hierbei nicht um oberflächliche Aspekte. Die drängenden Fragen drehen sich um grundlegende Themen wie den rechtlichen Rahmen, in dem diese Experimente stattfinden. Es besteht immer noch Unklarheit bezüglich der vorgeschriebenen Käfiggrößen.

Laut Aussage der Universität fällt die besichtigte Tierhaltung unter die Kategorie „Versuchstierhaltung“. Die Experimente selbst werden jedoch nicht als Tierversuche deklariert und scheinen auch nicht in den offiziellen Tierversuchsstatistiken auf. Was sind sie dann? Um weitere offene Fragen zu beantworten, wie z.B. den medizinischen Zustand der Tiere, wäre eine Übersicht der letzten zehn Jahre erforderlich. Nur die Gesundheitsdaten und Untersuchungsergebnisse können den Vorwurf der Mangelernährung und mögliche Folgeschäden widerlegen. In Bezug auf all diese relevanten Fragen wurde auf das zuständige Ministerium verwiesen.

„Die Universität hat uns zugesichert, in einem transparenten Prozess alle noch offenen Fragen zu beantworten – aber gleichzeitig auf das Ministerium von Martin Polaschek verwiesen. Das haben wir getan und warten auf umfassende Antworten, denn wir haben immer noch berechtigte Zweifel, ob es den Affen wirklich gut geht und ob hier sorgfältig gearbeitet wurde und wird. Das sind wir nicht nur den Tieren schuldig, sondern auch den Steuerzahlern – denn die Forschungsmittel stammen aus öffentlicher Hand“, so Maggie Entenfellner abschließend.