23. November 2024

Voller Ballsaal, leere Hotels.

Der ist ein gesellschaftliches Ereignis von Weltrang, bei dem sich die ganze Welt versammelt. Zumindest könnte man das meinen. Doch wie eine Untersuchung der „Krone“ zeigt, ist von dem Trubel in den der Stadt wenig zu spüren. Woran liegt das?

Der Opernball in gilt als der Höhepunkt der Ballsaison und ist für viele ein Statussymbol. Wer es sich leisten kann, lässt es sich nicht nehmen, dort dabei zu sein. Doch scheint es in diesem Jahr weniger Interesse zu geben. Eine Woche vor dem Ball haben wir uns bei den renommierten Hotels der Ringstraße erkundigt, ob noch Zimmer für die Nacht vom 8. auf den 9. Februar verfügbar sind. Überraschenderweise stellten wir fest, dass in den besten Häusern der Stadt noch zahlreiche Zimmer und sogar Suiten frei sind. Was könnte der Grund dafür sein?

Angelika Ponecz, Hoteldirektorin im Grand Ferdinand, bestätigte unseren Eindruck und erklärte, dass die Vorreservierungen für die Opernballnacht in diesem Jahr schlechter seien als in den Vorjahren. Sie führte Gespräche mit Hotelgästen, die ursprünglich geplant hatten, an dem Ball teilzunehmen, sich jedoch kurzfristig anders entschieden haben. Möglicherweise seien die Bälle insgesamt zu teuer geworden, mutmaßt Ponecz.

Tatsächlich ist der Opernball allein schon mit 385 Euro pro nicht gerade günstig. Hinzu kommen die Kosten für einen Platz am Tisch, Essen, Getränke und Taxi, was den Preis einer Städtereise erreichen kann. Doch nicht nur der Opernball ist teuer. Auch andere Bälle wie der Kaffeesiederball und der Juristenball verlangen hohe Eintrittspreise von 150 bzw. 180 Euro.

Selbst das renommierte Grand Hotel bietet spezielle „Alles Walzer“-Pakete für Ballgäste an, die eine Übernachtung für zwei Personen, Frühstück und ein 5-Gänge-Dinner beinhalten. Der Preis beträgt stolze 750 Euro – ohne Ballkarten versteht sich. Laut dem General Manager Oliver Geyer sind die Zimmer im Hotel noch nicht ausgebucht und die Buchungslage ähnlich wie im Vorjahr. Es scheint also, dass die Bälle keinen großen Einfluss auf die Zimmerauslastung haben.

Auch in den Restaurants der Stadt sind noch Tische für die Ballnacht verfügbar. Die Wiener Wirtschaftskammer bestätigt, dass die meisten Ballgäste aus der Umgebung kommen und daher kein Hotel benötigen. Dennoch ist es erstaunlich, dass es im Grand Ferdinand im Gegensatz zu den Vorjahren noch freie Tische im Restaurant gibt.

Es scheint also, dass der Opernball und andere gesellschaftliche in Wien für viele Menschen zu teuer geworden sind. Die steigenden Eintrittspreise könnten dazu führen, dass sich immer weniger Menschen eine Teilnahme leisten können oder wollen. Möglicherweise müssen die Veranstalter überlegen, wie sie die Kosten für die Besucher attraktiver gestalten können, um die Tradition des Wiener Opernballs aufrechtzuerhalten.

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