Bei einem Symposium der Politischen Akademie der ÖVP wurde am Dienstagabend von Aktivisten der Letzten Generation für Unruhe gesorgt. Unter dem Motto „Klimaschutz aus bürgerlicher Perspektive“ konnten sie nichts anfangen und kritisierten lautstark die Klimapolitik der ÖVP, während sie Maßnahmen forderten. Ein männlicher und eine weibliche Aktivistin hatten sich unauffällig unter das Publikum in der Tivoligasse in Wien-Meidling gemischt, bevor sie aufsprangen, um ihre Botschaft zu verkünden.
Der Mann bezeichnete die Veranstaltung als „Greenwashing“ und warf der ÖVP vor, nur über Klimaschutz zu sprechen, um sich selbst zu rechtfertigen. Er machte auf aktuelle extreme Wetterereignisse aufmerksam, wie Überschwemmungen in der Steiermark und im Burgenland. Die Klimaaktivistin betonte, dass Technologien alleine nicht ausreichen, um die Umwelt zu schützen, und forderte die ÖVP auf, ihre Blockadehaltung gegenüber einem Klimaschutzgesetz aufzugeben.
Moderiert wurde die Diskussion von Elisabeth Zehetner, Geschäftsführerin der NGO Oecolution Austria und Beraterin von Bundeskanzler Karl Nehammer in Klimafragen. Sie versuchte die Aktivisten zu beruhigen und lud sie ein, sich geordnet an der Diskussion zu beteiligen. Andernfalls müssten sie den Saal verlassen.
Das Klimaschutzgesetz, das vorschreiben soll, wie viel Treibhausgase jährlich ausgestoßen werden dürfen und welche Maßnahmen dafür erforderlich sind, existiert seit mehr als 1200 Tagen nicht. Eine Einigung zwischen der türkisgrünen Koalition vor der Wahl am 29. September scheint unwahrscheinlich, da sie in Klima- und Umweltfragen stark zerstritten sind.