In Wien können Einwohner nahezu das ganze Jahr über frische Gurken und Paradeiser aus lokalem Anbau genießen, was durch die Fernwärmeversorgung der Stadt ermöglicht wird. Diese Verbindung zwischen den köstlichen Gemüsesorten und der Fernwärme in Wien mag überraschend erscheinen, aber sie spielen tatsächlich eine wichtige Rolle für die sichere Versorgung mit Lebensmitteln und Wärme in der Stadt.
Seit den 1990er-Jahren stellt Wien Energie mit ihrem eigenen Fernwärmenetz die Energieversorgung vieler Gärtnereien im 11. Bezirk sicher, darunter die renommierte Gärtnerei Kasehs. Diese traditionsreiche Gärtnerei, die seit 1886 besteht, erntet jährlich etwa 2 Millionen Gurken, die hauptsächlich in Wien verkauft werden. Somit kann man sagen, dass praktisch jeder Wiener eine Gurke aus diesem Betrieb genießt.
Durch die kurzen Transportwege gelangen die frischen Produkte schnell und reif in den Wiener Handel, wodurch ihr Geschmack und ihre Qualität gesteigert werden. Die Fernwärme ermöglicht es den Gärtnern, die idealen Wachstumsbedingungen für das Gemüse zu schaffen, ohne auf Pestizide zurückgreifen zu müssen. Karl Kasehs jun., der die Gärtnerei gemeinsam mit seinen Eltern leitet, betont die Bedeutung der Fernwärme für die Qualität der Produkte.
Das Wiener Fernwärmenetz erstreckt sich über 1.300 Kilometer und versorgt derzeit 460.000 Haushalte und 7.800 Großkunden mit Wärme. Es wird kontinuierlich ausgebaut, um den steigenden Bedarf zu decken. Bis 2040 strebt Wien Energie an, die Fernwärme vollständig aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, was einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten würde.
Die Investitionen von über einer Milliarde Euro in den kommenden fünf Jahren zeigen das Engagement von Wien Energie für eine nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung. Durch den verstärkten Einsatz von Fernwärme aus erneuerbaren Quellen soll nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch die Energieversorgung der Stadt langfristig gesichert werden.