Anton Österreicher, besser bekannt als „Österreicher-Toni“, ist im Alter von 82 Jahren einem Nierenversagen erlegen, was einen weiteren Verlust für die Wiener Unterwelt darstellt. Österreicher-Toni war eine Legende in der Wiener Rotlicht- und Unterwelt-Szene, um die sich zahlreiche Geschichten von Schusswechseln und riskanten Machenschaften rankten. Trotz seines turbulenten Lebenswandels gelang es ihm, ein hohes Alter zu erreichen, während viele seiner Kollegen und Konkurrenten bereits früh ihr Leben ließen.
Einer der bekanntesten Vorfälle, der Österreicher-Toni in die Schlagzeilen brachte, war ein wilder Schusswechsel in der Silvesternacht 1967 vor dem Meidlinger „Cafe Domingo“. Dabei wurde er schwer verletzt, jedoch soll er eine Kugel vor den Augen der Polizei ausgespuckt haben. Diese Auseinandersetzung führte zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe für Österreicher-Toni, der jedoch auch danach weiterhin in den Fokus der Öffentlichkeit geriet.
Im Jahr 2020 war Österreicher-Toni sogar in einer Dokumentation mit dem Titel „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ zu sehen, die auch im Kino lief. Sein Tod im Wiener Krankenhaus aufgrund eines Nierenleidens löste Trauerbekundungen in der Wiener Unterwelt aus, darunter auch von prominenten Persönlichkeiten wie dem „Laufhauskönig“ Peter Laskaris, der ihn als „Stoß und Gewalt der Wiener Unterwelt“ und als „Lebemann“ würdigte. Die Stadt Wien trauert um eine weitere Legende aus ihrer Unterwelt.