Das traditionsreiche Wiener Böhler-Spital gehört nun der Vergangenheit an. Die Zukunft der Ärzte, die dort bisher tätig waren, ist ungewiss. Statt klarer Lösungen für den medizinischen Alltag herrscht nun Chaos, Konflikte und Unsicherheit aufgrund der Containerspital-Idee. Die Ärzte kämpfen nun auf eigene Faust weiter, ohne klare Anweisungen, wie sie vorgehen sollen.
Heinz Brenner, Unfallchirurg am Lorenz-Böhler-Spital, sieht sich ab sofort nur noch als „besser ausgebildeter Notfallsanitäter“. Trotzdem ist er weiterhin im 24-Stunden-Dienst tätig, auch wenn es ab Mitternacht keine OPs, Betten, Narkoseärzte oder Pflegekräfte mehr gibt. Die Ärzte stehen nun vor der Herausforderung, mit Notfallpatienten umzugehen, die das Spital aufsuchen, ohne klare Anweisungen oder Unterstützung.
Die Ärzte tragen nun die Verantwortung für die Patienten alleine und sind mit einer stetig wachsenden Arbeitsbelastung konfrontiert. Sie haben keine klaren Informationen darüber, wie der medizinische Alltag nach der Spitalschließung funktionieren soll. Die chaotische Situation wird durch plötzliche Sperren für lebenswichtige Bereiche des Spitals noch verschärft.
Die Ärzte wissen nicht, wo sie in der kommenden Woche im Dienst sein werden und müssen wahrscheinlich zwischen dem AKH, Ambulanzbetrieb in den Resten des Böhler-Spitals und dem Unfallkrankenhaus Meidling rotieren. Die Unsicherheit über die zukünftige Arbeitssituation belastet die Ärzte zusätzlich.
Die Böhler-Teams fordern eine schnelle Lösung in Form eines Container-Spitals in der Brigittenau. Die AUVA zögert jedoch und verweist auf EU-Vergabeverfahren. Die Ärzte können die Verzögerung nicht nachvollziehen, da ein Containerspital auch gemietet werden könnte und somit in wenigen Wochen betriebsbereit wäre. Die Ärzte fühlen sich im Stich gelassen und kämpfen weiterhin für eine schnelle Lösung, um ihrer Arbeit nachgehen zu können.